Frauen in Führungspositionen ziehen weibliche Talente magisch an und ermutigen sie allein durch ihre Präsenz im Unternehmen, weiter nach oben zu steigen. Wir freuen uns daher, Ihnen unsere MACHERINNEN, mehr als 60 Vorbildfrauen aus den Bündnisunternehmen, vorstellen zu können. Wenn Frauen exklusive Zirkel aufbauen und auf dem Weg nach oben – wie eine große Schwester – andere Frauen mitziehen, erhöhen wir die Geschwindigkeit für MIT FRAUEN IN FÜHRUNG. Das ist die Kernidee der Aktion MACHERINNEN.
Die Erfolgsgeschichten der MACHERINNEN wurden von den Mentees aus den Cross-Mentoring-Projekten des Bündnisses MIT FRAUEN IN FÜHRUNG aufgeschrieben.
YVONNE GEBAUER Staatsministerin a.D. I Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen |
Interview | |
YVONNE GEBAUERStaatsministerin a.D. I Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen
Liebe Frau Gebauer, was waren entscheidende Aspekte in Ihrer Karriere? Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, fundiertes Fachwissen aufzubauen und so Expertin in einem Themengebiet zu werden. Mein Fokus lag dabei immer auf der Schul- und Bildungspolitik, beginnend im Stadtrat von Köln. Während meiner bisherigen Laufbahn war ich glücklicherweise häufig zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oft bin ich aktiv gefragt worden, ob ich mir eine Position mit mehr Verantwortung vorstellen kann. Dabei habe ich signalisiert, dass ich grundsätzlich Interesse an einem Aufstieg habe. Mir war und ist immer wichtig: neuen Herausforderungen aktiv entgegen zu gehen, sie aber nicht erzwingen zu wollen. Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen haben Ihnen bei Ihrem beruflichen Karriereweg geholfen? Neugier und Offenheit für Neues: Ein vielseitiges Interesse führt zwangsläufig zu einem breiten Informationsstand, vielfältigen Kontakten und damit unmittelbar zu einem fundierten Netzwerk. Hilfreich ist dazu eine gewisse Flexibilität, um Aufgaben positiv und mit Optimismus entgegenzugehen. Über die Zeit gelernt habe ich die Fähigkeit, Fehlschläge, die einem widerfahren, schnell abhaken zu können und nicht zu sehr darüber zu grübeln. Das kostet nur Zeit und Energie. „Überzeugung statt unberechtigter Selbstzweifel“ ist die Devise! Was bei meinem Karriereweg geholfen hat, ist Eigeninitiative zu zeigen. Und zum Schluss: Wir gehen jetzt zurück an unseren Arbeitsplatz und basteln weiter an unserer Karriere… Welche Tipps können Sie uns mit auf den Weg geben? Ein wichtiger Tipp ist, sich Menschen zu suchen, die einen unterstützen. Ich habe beispielsweise immer Menschen um mich gehabt, denen ich vertraue und von denen ich regelmäßig auch kritisches Feedback erhalte. Das hilft mir persönlich sehr, mich weiter zu entwickeln, meine Wirkung auf andere zu verstehen und Situationen besser einzuschätzen.
Interviewt von:
Linda Mörstedt, Eurowings I Kerstin Raczuhn, Sparkasse KölnBonn I Juliane Killich, DEG |
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ELLEN EHNI Chefredakteurin Politik und Zeitgeschehen I WDR |
Interview | |
ELLEN EHNIChefredakteurin Politik und Zeitgeschehen
Als Chefredakteurin liegt Ihnen das Thema Depolarisierung besonders am Herzen. Sie appellieren an Ihre Kolleg:innen: „Wir müssen zuhören. Wir müssen die Leisen sichtbar machen. Und wir müssen vielfältiger werden.“ – Was meint das konkret und eignen sich diese Leitsätze auch für Führungskräfte (anderer Branchen)? Die Aufgabe des WDRs besteht darin, die Gesellschaft zusammenzuhalten und für ein diskriminierungsfreies Miteinander zu sorgen. Dazu gehört es, die Vielzahl und Vielfalt der Meinungen in Nordrhein-Westfalen abzubilden und Meinungspluralität herzustellen. Es ist wichtig, zuzuhören und alle Perspektiven zu sehen, um eine genaue Diskussion führen zu können. Die aktuelle Lage mit ihren zahlreichen Herausforderungen frustriert die Menschen und macht sie anfällig für einfache Botschaften und vermeintlich einfache Lösungen. Es ist jedoch wichtig, die Welt differenzierter zu betrachten und auch den weniger lauten Menschen zuzuhören. Es ist eine Herausforderung, die Sorgen aller Menschen im Sendegebiet abzubilden, besonders da die Mitarbeiter des WDRs auf Grund der eigenen Situation möglicherweise blinde Flecken haben. Es ist wichtig, dass das Team divers ist und verschiedene Perspektiven einbringt. Diverse Teams bringen bessere Ergebnisse, auch wenn sie anstrengender sind und härtere Diskussionen führen. Je vielschichtiger die Welt ist, die wir abbilden, desto wichtiger ist es, dass Unternehmen und Teams viele verschiedene Blickwinkel und Perspektiven abbilden. Führungskräfte sollten Anwälte der Vielfalt sein und sicherstellen, dass alle Meinungen gehört werden und nicht nur die dominierende Meinung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch im Jahr 2023 längst keine Selbstverständlichkeit. Frauen in Führung mit (vor allem kleinen) Kindern gelten fast schon als Exotinnen. Wie kann es aus ihrer Sicht gelingen, dass Familienmütter in Führungsetagen genauso selbstverständlich werden, wie Familienväter? Es gibt aus meiner Sicht drei wichtige Faktoren, die zur erfolgreichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen. Erstens ist die Unterstützung eines familienfreundlichen Arbeitgebers entscheidend, was unter anderem flexibles Arbeiten und Tandem-Führungsmodelle etc. bedeutet. Zweitens ist es wichtig, dass Frauen selbst entschlossen und ehrgeizig sind, um in Führungspositionen sichtbar zu werden. Drittens ist die Wahl des Partners oder der Partnerin von Bedeutung, der oder die Aufgaben im privaten Umfeld entsprechend übernimmt. Diese Faktoren haben sich beim WDR bewährt, weshalb es erfolgreiche Beispiele für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt. Außerdem ist das Thema Kind und Karriere für mich eines, das Frauen und Männer im Unternehmen gleichermaßen angeht. Im männlich geprägten Berufsalltag sind Frauen häufig grenzüberschreitenden und sexuellen Übergriffen, aufgrund ihres Geschlechts, ausgesetzt. Viel zu oft werden diese Situationen nicht angesprochen oder werden aus Scham klein geredet. Welche Tipps können Sie jungen Frauen in ähnlichen Situationen geben, um professionell, aber souverän zu handeln? Es ist wichtig, sich mit dem Problem sexueller Übergriffe auseinanderzusetzen und zu fragen, warum solche Vorfälle immer noch passieren. Persönlich habe ich keine Erfahrungen mit sexuell unangemessenem Verhalten beim WDR gemacht, schließe jedoch nicht aus, dass solche Vorfälle Es ist auch wichtig, die Umstände des Übergriffs zu analysieren und zu überlegen, wer nicht reagiert hat oder sich unangemessen verhalten hat. In Situationen, in denen nur zwei Personen beteiligt sind, kann es schwierig sein, da es keine Zeugen gibt. Frauen werden ermutigt, sich zu wehren und sich nach dem Vorfall an Verantwortliche oder Vertrauenspersonen zu wenden, um Lösungen zu finden und zukünftige Vorfälle zu verhindern. Der wichtigste Ansatzpunkt jedoch liegt zweifellos im allgemeinen Betriebsklima und der Zivilcourage. Es bedarf einer Kultur, in der Übergriffe nicht toleriert werden und in der jeder dazu beiträgt, eine sichere und respektvolle Umgebung zu schaffen.
Interviewt von:
Tanja Haupt, Delvag I Sophia Wischeidt, Quinfos |
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DR. STEPHANIE COSSMANN Vorständin Personal und Recht I Symrise AG |
Interview | |
DR. STEPHANIE COSSMANNVorständin Personal und Recht I Symrise AG
Was sind Ihrer Auffassung nach die Gründe, weshalb es Frauen oft nicht in Führungspositionen schaffen, für die sie geeignet sind, und wie können Frauen diese Hürden überwinden? Ein Grund liegt bei den Frauen selbst: Viele Frauen stellen ihre eigene Kompetenz in Abrede. Oft fehlt Frauen auch der Mut zur Doppelbelastung mit Kind und Karriere. Wo bedarf es noch Verbesserung, damit Frauen sich weniger mit der Frage „Familie oder Karriere“ beschäftigen müssen, sondern sich für „Familie und Karriere“ entscheiden können? Die Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort ist sicherlich hilfreich. Da hat uns die Pandemie einen Schub gegeben, Arbeitszeiten noch eigenverantwortlicher zu gestalten. Hatten Sie eine Art Mentor oder eine andere Person, die Ihnen Ratschläge gegeben hat und dadurch Ihren Karriereweg geprägt hat? Ich hatte keinen Mentor, aber Personen, die mein Leben positiv beeinflusst haben. Beim Thema Disziplin haben mich insbesondere meine Eltern und meine Großmutter stark geprägt. Als ich bei LANXESS angefangen habe, hat mir mein damaliger Chef sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Beides hat mir sehr geholfen.
Interviewt von:
Katharina Klenk, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft I Kim Scherer-Winterlich, Allianz One Business Solutions GmbH |
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CLAUDIA HESSEL Chefmoderatorin RTL West |
Interview | |
CLAUDIA HESSELChefmoderatorin RTL West
Was ist der Mehrwert eines Netzwerkes für dich und müssen es Frauennetzwerke sein? Wem nützen (Frauen)Netzwerke? Da Frauen leider immer noch dazu neigen mit anderen Frauen zu konkurrieren, sind Frauen-Netzwerke umso wichtiger. Du veranstaltest selbst Netzwerk-Events. Wie geht richtiges netzwerken? Möchte man heutzutage seine Karriere vorantreiben, ist es wichtig, zu netzwerken. Nützliche Kontakte knüpfen, zum Wissens- und Erfahrungsaustausch, Kooperationen anbahnen und sich ein gutes Renommee zu erarbeiten. Stichwort „Work Life Balance“: als Medienfrau hast du nach eigener Aussage nie Feierabend. Wie „schützt“ du trotzdem deine „Claudia Zeit“ (ME-time)? Ein paar Stunden abschalten und ganz andere Dinge tun. Egal wo, ob im Garten, auf dem Sofa oder beim Sport. Und für mich persönlich wichtig: Kontakt zu Menschen außerhalb vom Job. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man dazu neigt in seiner eigenen Blase zu bleiben. Aber Kraft tankt man auch durch Engagement für andere.
Interviewt von:
Mehrnoosh Alemzadeh, Eurowings I Stefanie Wiens, Stadt Köln |
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STEPHANIE SCHMITZ Director HR Germany SIEGWERK |
Interview | |
STEPHANIE SCHMITZDirector HR Germany SIEGWERK
Spezialisierung oder möglichst breite Erfahrungen – was hilft Ihnen in Ihrer Position am meisten? Für mich ist es die breite Erfahrung, weil ich Fachexperten im Team habe. Ich verlasse mich darauf, dass die Fachexperten die Themen gemäß der gesetzlichen Vorgaben sowie aller internen Vorgaben entsprechend umsetzen. Darüber hinaus gibt es natürliche Prüfmechanismen sowie ein Vier-Augen-Prinzip, um Freigaben sicherzustellen. Die fachliche Ausgestaltung obliegt daher prinzipiell den Fachexperten, die auf Grundlage ihrer Expertise eine Entscheidungsvorlage für mich vorbereiten. Welche konkreten Tools helfen Ihnen, um Ihren Arbeitsalltag zu strukturieren? Mein digitales Notizbuch ist Microsoft Notes. Dieses beinhaltet meinen Strukturaufbau und alle Themen, die ich den Tag über benötige und angehen möchte. Darüber hinaus haben wir einen wöchentlichen Teamtag, an dem ich meine Jour Fixes durchführe und auch mein Teammeeting plane. Hier können wir intern, nacheinander und flexibel alle Themen besprechen. Der Teamtag schafft damit Planbarkeit für alle. Die restlichen Tage sind bunt gemischt. Grundsätzlich fange ich gerne früh an zu arbeiten, und beantworte Emails oder spreche mit meinem Team. Der persönliche Austausch hilft mir auf allen Themen auf dem aktuellen Stand zu sein. Als Zitat haben Sie folgenden Satz ausgewählt: „Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, anzufangen, bevor man bereit ist. Abhängig von unserem Mut“. Wann haben Sie zuletzt eine neue Herausforderung angenommen für die Sie sich noch nicht bereit gefühlt haben? Ich glaube, die größte Herausforderung, die ich hatte, ist meine jetzige Position zu übernehmen. Ich wusste, dass es eine größere Rolle mit mehr Verantwortung sein würde, eine Rolle, in die ich hineinwachsen müsste. Ich musste den Mut haben, es zu versuchen. Ich hatte, und habe auch vorher, viel Unterstützung von meinem damaligen Vorgesetzten erhalten, was sehr wichtig war. Auch wichtig: Meine Familie unterstützte mich in meinen Bemühungen und sorgte dafür, dass ich Zeit hatte (und habe), mein Wissen für die sich mir bietenden Möglichkeiten zu erweitern. Am Ende habe ich die Chance positiv gesehen und mir gesagt: Wann wird sich diese Gelegenheit wieder bieten, ich nehme die Herausforderung an. Rückblickend kann ich heute sagen, dass es genau die richtige Entscheidung war.
Interviewt von:
Dr. Alexandra Klare-Turvey, Siegwerk I Jana Rücker, Kliniken der Stadt Köln I Dominika Rulinski, Ströer |
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CATHRIN DAUVEN Generalbevollmächtigte I SPARKASSE KÖLNBONN |
Interview | |
CATHRIN DAUVENGeneralbevollmächtigte I SPARKASSE KÖLNBONN
Was begeistert Dich an Deiner aktuellen Position am meisten? Ganz konkret in der Geschäftsleitung der Sparkasse KölnBonn habe ich die Chance, dazu beizutragen, mit meinen Fähigkeiten und meinem Engagement das Leben für die Menschen in den Städten Köln und Bonn jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Wir stellen ja nicht nur sicher, dass die Menschen in unserer Region mit Bankdienstleistungen versorgt sind. Wir kümmern uns mit unseren Spenden auch darum, dass z. B. das Vereinsleben so unterstützt wird. Ich stehe zu 100 % hinter der Sparkassen-Idee und bin sehr glücklich, einen wirksamen Beitrag dazu zu leisten, dass diese Idee auch in Zukunft ihre Wirkung entfaltet. Das machen übrigens alle im Team Sparkasse – jede und jeder am jeweiligen Arbeitsplatz und an der jeweiligen Position. In meinen 20 Berufsjahren habe ich schon einige dieser Positionen bekleidet. Von Kundenberatung bis hin zur Leitung eines ganzen Bereiches. Alles hat seine Herausforderungen. Als Führungskraft gefällt mir in diesem Zusammenhang ganz besonders, andere Kolleginnen und Kollegen auf ihrem Weg zu begleiten, zu unterstützen und zu ermutigen. Wie gelingt es Dir, Dich nach möglichen beruflichen Rückschlägen wieder zu motivieren? Ich frage nach dem „Warum“. Wenn es mal nicht so läuft oder eine Sache nicht so gelingt, wie geplant, dann ist das immer auch eine Chance, um zu lernen. Und außerdem ist ein Rückschlag nicht gleich ein Indikator, dass man grundsätzlich gescheitert ist. Der Fokus auf das große Ganze ist wichtig, um dann in diesem Sinne mit diesem Fokus weiterzumachen. Welche Tipps möchtest Du uns für unseren beruflichen Aufstieg mit auf den Weg geben? Getreu dem Motto „Erfolg ist, wenn Chance auf Vorbereitung trifft“ ist es von zentraler Bedeutung, dass man stetiges Engagement zeigt und Lust auf persönliche Weiterentwicklung hat. Das beinhaltet auch, dass man auch solche Chancen ergreift, die außerhalb der persönlichen Komfort-Zone liegen.
Interviewt von:
Joana Nagel I Sparkasse KölnBonn I Sarah Lützen I Stadt Köln |
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Franziska Halstrick Bereichsleiterin CoE Personalentwicklung | H HE |
Interview | |
Franziska HalstrickBereichsleiterin CoE Personalentwicklung | H HE
Was waren deine Erfolgsfaktoren für eine interne Unternehmenskarriere? Ich denke, meine wichtigsten Erfolgsfaktoren waren immer Offenheit und Flexibilität. Ich bin sehr daran interessiert neue Erfahrungen zu machen, mich zu verbessern und meine Kompetenzen zu erweitern. Mich erfüllt es, wirksam für das Unternehmen zu sein. Daher war es mir auch wichtig, eine gewisse Position zu erreichen. Meine Aufgaben habe ich gut und motiviert erledigt und meinem Vorgesetzten transparent mitgeteilt, dass ich an Entwicklungsmöglichkeiten interessiert bin. Ich habe auch selbst nach Chancen gesucht und dann Interesse bekundet. Die Kontakte, die ich durch meine Arbeit geknüpft habe, haben mir geholfen, ebenso die Unterstützung meines Vorgesetzten. Einige meiner Aufgaben und Positionen habe ich dabei strategisch gewählt. Weil ich erkannt habe, wie wichtig es ist, Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen zu sammeln und diese anschließend zusammenzusetzen. So konnte ich sicherstellen, dass ich in der Lage bin, den nächsten Schritt in dem Bereich zu gehen, der mir am Herzen liegt. Was hilft dir, um in der aktuellen Position erfolgreich zu sein? Ein Netzwerk ist sehr wichtig, gerade in großen Organisationen. Es hilft mir sehr zu wissen, wen ich wofür ansprechen muss, auch um eine Einordnung oder Orientierung bei bestimmten Themen zu bekommen. Resilienz ist essentiell, um Dynamiken aktiv mitgestalten zu können ohne hektisch zu werden, und das Team widerstandsfähig zu führen. Unternehmerisches und wirtschaftliches Denken ist relevant, um eine strategische Metaebene einnehmen zu können und gleichzeitig die operative Seite mit im Blick zu halten. Mir ist es wichtig, die Bereiche bestmöglich dabei zu unterstützen die gemeinsame Vision zu tragen und sich dahingehend zu entwickeln. Was hat dir in deiner eigenen Entwicklung und in der Vorbereitung auf die Position geholfen? Ich habe Entwicklungsprogramme besucht, speziell für Führung, aber auch Angebote zur weiteren Kompetenzentwicklung genutzt. Das hat meine Fähigkeiten und gleichzeitig auch mein Netzwerk ausgebaut. Ich habe mir auch andere Führungskräfte zur Inspiration genommen – positive Eigenschaften von ihnen auf mich übertragen und andere Facetten, die nicht zu meinem Wertesystem oder dem des Unternehmens passten, bewusst weggelassen. Aktives Einholen von Feedback ist mir ebenso wichtig, um kontinuierlich zu prüfen, was gut läuft und wo es Verbesserungspotenziale gibt.
Interviewt von:
Dr. Alexandra Klare-Turvey, Siegwerk I Jana Rücker, Kliniken der Stadt Köln |
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PETRA RIGA-MÜLLER Vorständin Commercial Insurance Germany I Zurich Gruppe Deutschland |
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PETRA RIGA-MÜLLERVorständin Commercial Insurance Germany I Zurich Gruppe Deutschland
Interviewt von:
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SERAP GÜLER Mitglied des Deutschen Bundestages |
Interview | |
SERAP GÜLERMitglied des Deutschen Bundestages
Wie aktiv und konkret haben Sie Ihre Karriere geplant? Eigentlich stolpert man da so ein bisschen rein. Also aktiv geplant habe ich es nicht. Ehrlich gesagt – wenig konkrete Planung. Ich wurde 2012 von meiner Partei gefragt, ob ich es mir vorstellen kann, für den Landtag zu kandidieren. Dann kam ein Schritt nach dem nächsten. Insofern kann ich nicht sagen, dass ich einen 10-Jahres-Masterplan hatte, der irgendwie aufgegangen oder nicht aufgegangen ist. Wie haben Sie Ihr berufliches Netzwerk aufgebaut, und wie haben Sie entschieden, wer ein:e wichtige:r Wegbegleiter:in für Sie ist? Man sucht sich ein Netzwerk nicht immer selbst aus und trifft dabei eigene Entscheidungen. Ich hatte viele Wegbegleiter, tatsächlich wenig Wegbegleiterinnen. Ich wurde stark von Armin Laschet unterstützt. Aber auch Norbert Röttgen, der 2012 Parteivorsitzender war und von Generalsekretär Oliver Wittke, der meine Kandidatur und auch einen guten Listenplatz sehr stark unterstützt hat. Auch der Kreisvorsitzende vor Ort, Bernd Petelkau, hat mich immer stark unterstützt. Wie schaffen Sie Ihre Work-Life-Balance? Bei mir ist es tatsächlich mehr Work-Balance, das Gleichgewicht klappt nicht immer gut.
Interviewt von:
Stefanie Brans I Sparkasse KölnBonn I Astrid Hilgers I Stadt Köln |
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PROF. DR. DÖRTE DIEMERT Kämmerin der Stadt Köln |
Interview | |
PROF. DR. DÖRTE DIEMERTKämmerin der Stadt Köln
Das diesjährige Cross-Mentoring von „Mit Frauen in Führung“ steht unter der Überschrift „Karriere gewinnt! Flughöhe“. Mit welchem konkreten Vorgehen haben Sie Ihrer Karriere mehr Flughöhe verliehen und inwiefern haben Sie Ihren Weg geplant? Für meine Arbeit hat schon immer meine hohe Fachkompetenz gesprochen. Diese Qualität bringen aber viele mit. Um aus der Masse herauszustechen, braucht es auch Mut. Mut, die Komfortzone zu verlassen und sich selbst etwas zu zutrauen. Auch Mut zur Veränderung. Karrieren lassen sich teilweise planen, genauso wichtig sind allerdings auch Flexibilität, um auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren, und die Bereitschaft, Chancen zu erkennen und zu nutzen – also den Schritt ins Unbekannte zu machen und durch die Tür zu gehen, wenn sie sich öffnet. Wir haben erfahren, dass Sie in Ihrer Freizeit gerne segeln. Welche Ihrer Fähigkeiten, die Sie sich dabei erworben haben, können Sie sich auch in Ihrem beruflichen Alltag zu Nutze machen? Segeln lehrt unter anderem Demut und Gelassenheit, da der Mensch keine Kontrolle über die Wetterbedingungen wie Wind und Strömung hat. Hat man ein Ziel, muss man sich überlegen, wie man mit schwierigen Rahmenbedingungen umgehen möchte. Ob man bei stürmischer See gegen den Wind ankreuzt oder im Hafen den richtigen Moment abwartet, um einen Törn anzutreten. Das Leben an Bord lehrt außerdem Verantwortungsübernahme: Als Kapitän oder Kapitänin bestimme ich nicht nur den Kurs, sondern habe auch die Verantwortung für das Schiff sowie die Mannschaft und stelle sicher, dass alle heil ankommen. Waren Sie selbst schon mal Mentee oder Mentorin und wenn ja, welchen Rat aus Ihren eigenen Erfahrungen können Sie uns mit auf den Weg geben? Ich hatte nie offiziell einen Mentor oder eine Mentorin, aber in entscheidenden Lebensphasen immer Menschen, die mich kundig unterstützt haben. Und das ist auch mein Rat: sich Menschen zu suchen, die einem wohlgesonnen sind, Kenntnis vom beruflichen Umfeld haben und die gerne bereits ein paar Karriereschritte voraus sind und so Dinge schon mal spiegeln können. Sinnvoll ist es, deren Einschätzung proaktiv einzufordern und anzuhören, aber auch selbstbewusst den eigenen Weg zu gehen. Und wenn der direkte Weg nicht zum Erfolg führt, gelingt es gegebenenfalls auf einem Umweg. Wichtig ist, sich nicht zu schnell entmutigen zu lassen. Wenn es nicht weiter geht, kann es helfen, einen Schritt zurückzutreten, das persönliche Setting zu analysieren, die Gesamtsituation unabhängig von sich als Person zu beurteilen und zu überlegen, was man tun kann. Ich habe gelernt, mit meinen Kräften zu haushalten, denn hier ist Durchhaltekraft gefordert.
Interviewt von:
Tamara Giechau, Sparkasse KölnBonn I Alexandra Hirsch, STROER |
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Dr. Claudia Max Chief Underwriting Officer I Zurich Gruppe Deutschland |
Interview | |
Dr. Claudia MaxChief Underwriting Officer
Welcher Ihrer Karriereschritte oder Erfolgsfaktoren waren für Ihre Karriere ausschlaggebend? „Spaß daran haben, was man macht“: Ich habe mich oft von dem leiten lassen, was mir wirklich Spaß macht. Nicht jeder Tag ist rosig, wenn einem aber die Arbeit Spaß macht, ist man einfach besser und muss viel weniger Energie aufwenden. „Planen, aber auch sich auf Chancen einlassen“: Ich habe immer versucht, die nächsten drei bis fünf Jahre zumindest grob zu planen, um sich für die nächsten Entwicklungsschritte die entsprechenden Skills und Erfahrung aufzubauen. Dennoch kam die Chance zum nächsten Schritt meiner Karriere für mich überraschend. Ein Headhunter hat mich auf die Position als Leiterin Vertriebssteuerung mit viel operativer Verantwortung bei der Zurich Gruppe Deutschland angesprochen – ein Versicherer, für den ich vorher nie als Berater gearbeitet hatte. Die Rolle als Chief Underwriting Officer im Vorstand hatte ich ebenso wenig vorausgeplant. Diese Chance hat sich aufgetan und nun bin ich seit knapp 1 Jahr in der Rolle. „Man muss mutig sein und etwas wagen“: Es war nicht nur beruflich ein großer Sprung nach 10 Jahren Beratung in den Konzern. Ich habe auch mein Leben in München aufgegeben und bin nach Köln gezogen als ich nach 10 Jahren McKinsey zur Zurich gewechselt bin. Welche Führungsphilosophie steht hinter Ihrem Handeln? Empathie ist wichtig. Transparenz und offenes Feedback in einem wertschätzenden Rahmen sind für mich ebenso entscheidend. Dann passen auch Vertrauens- und Leistungskultur gut zusammen und sind kein Widerspruch. Ich glaube, es ist wichtig herauszufinden, was den einzelnen Menschen motiviert und dann auch das Umfeld zu schaffen, in dem er bzw. sie gut arbeiten kann. Man kann den besten Mitarbeitenden im falschen Rahmen komplett verbrennen bzw. ineffizient machen. Und ich glaube, dieses Verständnis, was den einzelnen eigentlich antreibt, um dann seinen Managementstil daran auszurichten, ist entscheidend. Man darf im Tagesgeschäft und bei aller Fokussierung auf das Endprodukt den Menschen nie vergessen und muss sich selbst auch immer wieder dahingehend kritisch hinterfragen. Wenn Sie rückblickend auf Ihre Karriere schauen: Würden Sie etwas anders machen? Ja, garantiert habe ich Fehler gemacht. Im Zweifel denke ich aber, es hat mich ja dahin gebracht, wo ich jetzt bin. Und daher würde ich auch nicht so viel anders machen. Und planen kann man dann doch nicht alles. Es hätte auch ganz anders kommen können. Eigentlich wollte ich irgendwann einmal Physik studieren. Am besten macht man sich dabei nicht so viele Gedanken um sich selbst, sondern bleibt authentisch. Wenn man andere kopiert, verstellt man sich dauerhaft. Das kann nicht funktionieren.
Interviewt von:
Katja Coimbra, Jobcenter Köln I Vanessa Kinski, Kliniken der Stadt Köln |
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Prof. Dr. Anja Karlshaus Präsidentin CBS International Business School |
Interview | |
Prof. Dr. Anja KarlshausPräsidentin CBS International Business School
Wann hast du mal wieder etwas zum ersten Mal gemacht und was war das? Ich mache eigentlich jeden Tag etwas zum ersten Mal. Das sind ganz unterschiedliche Dinge, getrieben bspw. durch die Arbeit oder privat durch die Kinder – ständig bin ich mit neuen Situationen konfrontiert. Die Spannbreite geht von der Hilfe bei der Analyse eines Walgesangs für den Musikunterricht meiner Tochter bis hin zum Ausprobieren neuer Spiele und Sportarten. Beruflich sind es oft neue IT-Tools. Manchmal wäre es schön in diesem Kontext mehr die Komfortzone genießen zu können, aber grundsätzlich ist mein Motto dabei: „Einfach machen“. Neues auszuprobieren, bedeutet auch Spaß haben. Es ist nicht immer alles planbar. Sich in etwas einzuarbeiten und in ein neues Thema abzutauchen, empfinde ich als bereichernd. Welcher deiner Karriereschritte oder Erfolgsfaktoren waren für deine Karriere ausschlaggebend? Für meine Karriere war nicht eine ganz spezielle Entscheidung ausschlaggebend, sondern vor allem das ständige Ergreifen und Nutzen von Möglichkeiten. Ich habe immer wieder die Chancen genutzt, die sich mir geboten haben und war mutig genug auch meine Komfortzone zu verlassen und Unbekanntes auszuprobieren, wie z.B. der Schritt aus dem Unternehmen in die Hochschule. Grundsätzlich habe ich mich bei verschiedenen Schritten gefragt „Was kann schlimmstenfalls passieren?“. Auch habe ich mich immer ein stückweit davon befreit, mich an vermeintliche Regeln „Es ist halt so“ zu halten. Es gab zum Beispiel nicht viele Vorbilder von Teilzeit-Dekaninnen mit vier kleinen Kindern und stattdessen vor allem gutgemeinte Tipps, dass diese Art von Jobs zwingend Vollzeit erfordern. Trotzdem habe ich es ausprobiert. Letztendlich denke ich, dass es für eine erfolgreiche Karriere wichtig ist, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, flexibel zu bleiben und an seinen Zielen zu arbeiten. Das wäre der letzte Tipp: es braucht Fleiß und Arbeit und Passion für Dinge. Manchmal sind es kleine Schritte, manchmal größere Entscheidungen, die den Ausschlag geben. Wichtig ist jedoch, dass man sich immer wohl fühlt mit dem, was man macht und wie man es macht. Wie wichtig ist Netzwerken für dich? Was bedeutet Netzwerken für dich? Ich bin in einigen Netzwerken und finde es super, dadurch mit verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten (bspw. international, interdisziplinär). Ich nehme meine Gegenüber und das Thema ernst und möchte in den Netzwerken die gemeinsamen Ziele erreichen. Aus den Arbeitskreisen kriege ich fachliche Anregung und Input. Grundlegend empfinde ich das Netzwerken als sehr bereichernd und man weiß nie, wann wo welcher Kontakt zu welchem Output führen kann. So habe ich bereits private Netzwerke beruflich weiterentwickeln können. Aber auch einstige lockere berufliche Bekanntschaften haben sich zu engen Bündnissen entwickelt.
Interviewt von:
Julia Koscielny, Sparkasse KölnBonn I Laura Vetten, abcfinance |
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Cordula von Wysocki Chefredakteurin Kölnische I Bonner Rundschau |
Interview | |
Cordula von WysockiChefredakteurin Kölnische I Bonner Rundschau
Warum glauben Sie sind 95% der Chefredakteure in Deutschland männlich und welche Eigenschaften haben Ihnen dabei geholfen, sich in dieser Männerdomäne durchzusetzen? Ich habe nicht das Gefühl, dass es Vorbehalte gibt, Frauen als Chefredakteurinnen einzusetzen. Allerdings gibt es in der Chefredaktion keine geregelten und festen Arbeitszeiten. Häufig wird bis in die Nacht gearbeitet, sodass eine Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie schwierig ist. Durch Heimarbeit, flexiblere Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Führung in Teilzeit könnte sich das in Zukunft ändern. Welchen Einfluss hat eine weibliche Chef-Redakteurin auf das Miteinander in der Redaktion und die Karrieremöglichkeiten von Frauen? Das Miteinander ändert sich generell, wenn Frauen am Tisch sitzen, unabhängig davon, ob die Frau die Chefin ist. Nach meiner Erfahrung wirken sich gemischte Teams positiv auf das Klima und die Produktivität aus. Durch Frauen in Führung erweitert sich das Blickfeld und es entsteht eine andere Dynamik. Auch Männer setzen sich heute zunehmend dafür ein, dass Frauen Entwicklungsschritte machen und auf ihrem Karriereweg gefördert werden. Ich glaube aber, dass Chefinnen einen speziellen Blick darauf haben, woran es liegt, wenn sich eine junge Kollegin trotz Fähigkeiten und Kompetenzen nicht traut. Manchmal ist es ganz einfach und es braucht nur einen kleinen „Stupps“. Welchen Rat würden Sie Ihrem 20-30-jährigen „Ich“ aus Ihrer heutigen Lebens- und Berufserfahrung heraus geben und was sind Ihre Karriere-Tipps für junge weibliche Führungskräfte Rückblickend würde ich den Rat geben, entschiedener zu sein – Entscheidungen schneller zu treffen, auch ohne vorab alle möglichen Folgen eruiert zu haben. Als Führungskraft steht man stets im Fokus der Mitarbeiter und sollte Entschlossenheit ausstrahlen. Daneben würde ich empfehlen, mehr Feedback zu geben, aber auch einzufordern. Empathie gegenüber den Mitarbeitern ist wichtig genauso wie ein regelmäßiger Austausch. Das fördert ein gutes Arbeitsklima im Team und jeder weiß, ob er die richtige Richtung eingeschlagen hat.
Interviewt von:
Theresa Kolb, DuMont Mediengruppe I Sandra Steinbüchel, Sparkasse KölnBonn I Nadine Varghese-Kavalachirayil, Flughafen Köln/Bonn |
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Dr. Bettina Horenburg Director Corporate Communications I Siegwerk Group Holding AG & Co. KG |
Interview | |
Dr. Bettina HorenburgDirector Corporate Communications I Siegwerk Group Holding AG & Co. KG
Braucht es genderspezifische Förderung? Ja – aber mehr aus der Notwendigkeit heraus, dass Frauen von ihrem Naturell und der Persönlichkeit oft anders aufgestellt sind. Insofern brauchen sie Förderung, weil sie nicht mit der Einstellung in den Beruf gehen „Ich bin die Tollste“. Über Generationen hinweg wurde ein anderes Frauenbild geprägt. Dabei gibt es inzwischen so viele tolle Möglichkeiten wie flexible Arbeitszeiten oder Führen in Teilzeit. Welche (anderen) Skills muss eine Frau mitbringen, um eine Führungsposition auszuführen? Muss sie anders führen? Das ist ganz klar persönlichkeitsabhängig. Führungsstil ist immer etwas sehr Individuelles und muss jede:r für sich selbst herausfinden. Die meisten Frauen haben einen etwas anderen Führungsstil als Männer: mehr Empathie und mehr soziale Kompetenz, dafür sind sie nicht so als „Alpha-Männchen“ unterwegs. Ich finde die Unterschiede gut! Es ist wichtig, dass jede:r für sich den Führungsstil findet, mit dem sie/er authentisch rüberkommt und es für das Team funktioniert. Was/Wann ist Feierabend? Gibt es Strukturen und/oder Qualitätsmerkmale? Abschalten ist schwierig. Ich neige dazu, einiges noch mit in den Feierabend zu nehmen. Umso wichtiger ist er. Wenn ich das Büro verlasse und eine Stunde nach Hause fahre, dann kann ich damit gut abschalten. Im Homeoffice ist der Feierabend nicht richtig gegeben, es sei denn ich verabrede mich gezielt mit Freunden. Zum Abschalten lese ich gerne. Wichtig ist mir vor allem der Freitagnachmittag. Dort habe ich einen festen Blocker, in dem ich noch Restarbeiten erledige, damit ich dann hoffentlich keine Themen mit ins Wochenende nehmen muss.
Interviewt von:
Stefanie Böttner, TroPark GmbH I Maximiliane Bretz, pfm medical ag |
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Dr. Katrin Neukamm Juristische Direktorin im Topsharing-Tandem |
Interview | |
Dr. Katrin Neukamm Juristische Direktorin im Topsharing-Tandem
Haben Sie sich bewusst für eine Führungsposition entschieden und wenn ja, warum? Ja, dies war eine sehr bewusste Entscheidung. Im Rahmen meiner bisherigen Tätigkeiten hatte ich viel Kontakt zu Führungskräften. Mir haben dabei bestimmte Verhaltensweisen gut gefallen, andere weniger gut. Dabei wurde mir deutlich, dass ich selbst Lust auf Führung habe und auch ein paar gute Eigenschaften dafür mitbringe. Was würden Sie anderen Kolleginnen empfehlen? Welche Skills sind aus Ihrer Sicht notwendig, um eine oder sogar die oberste Führungsebene zu erreichen? Ganz wichtig ist, zunächst für sich selbst die Klarheit darüber zu haben, ob man eine Führungsrolle überhaupt übernehmen will. Ist dies der Fall, sollte man gezielt ein Netzwerk aufbauen und dieses stetig erweitern. Eine potenzielle Führungskraft sollte sich damit auseinandersetzen, welche Führungskompetenzen sie bereits hat und an welchen sie noch gezielt arbeiten bzw. welche sie aufbauen kann. Das kann auch bereits vor Übernahme einer Führungsposition erfolgen. Wichtig ist zudem, deutlich zu kommunizieren, dass man Führungsaufgaben übernehmen möchte. Sichtbarkeit im Unternehmen schaffen, ist ebenfalls sinnvoll, etwa in übergreifenden Projekten. Führen Frauen grundsätzlich anders als Männer und wo liegen die signifikantesten Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? In der heutigen Zeit gibt es m.E. keine signifikanten Unterschiede mehr in der Führung von Männern und Frauen. Aus meiner Erfahrung ist dies eher personenabhängig und hat damit zu tun, in welchem Umfeld sich die Person bewegt und wie sie sozialisiert wurde. Das Einzige, was vielleicht hervorzuheben ist, dass weibliche Führungskräfte eher sensibilisiert sind, wenn es um die Belange der Mitarbeiterinnen geht und diese zu fördern.
Interviewt von:
Nicole Peschel, KSTA Medien I Christina Schamp, WDR |
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Prof. Dr. Caroline Volkmann Juristische Direktorin im Topsharing-Tandem |
Interview | |
Prof. Dr. Caroline VolkmannJuristische Direktorin im Topsharing-Tandem
Haben Sie Situationen erlebt in Ihrem Werdegang, in denen sie sich selbst benachteiligt gefühlt haben aufgrund von Geschlechterrollen? Es gab vereinzelt solche Situationen, die ich auf die gesellschaftliche Kultur und die Generationenfragen zurückführen würde. Hinzu kommt, dass nicht alle Frauen, Männer und Unternehmenskulturen gleich sind und es individuelle Führungsstile gibt, die dazu führen, dass Benachteiligungen entstehen. Grundsätzlich denke ich, dass Frauen mehr einfordern müssen. Dazu gehört es auch manchmal, präsent bzw. laut zu sein und sich durchzusetzen. Ich habe schon den Eindruck, dass Frauen teilweise immer noch lernen müssen auf ihre eigene Fachkompetenz zu vertrauen und ihren Wert auch einzufordern, wo es erforderlich ist. Auf welche Werte legen Sie bei Ihrem Führungsstil wert? Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass mir Augenhöhe, Wertschätzung, Respekt, Transparenz, Kommunikation und Feedback wichtig sind. Flache Hierarchien tragen dazu bei, dass sich diese Werte entfalten können. Dabei kommt es auf Kleinigkeiten im Alltag an, wie zum Beispiel, dass Jahresgespräche mit Mitarbeitenden nicht ständig verschoben werden, weil andere, vermeintlich wichtigere Termine dazwischenkommen. Auch den fachlichen Austausch innerhalb von Diskussionsrunden finde ich bereichernd, damit die Perspektiven der Mitarbeitenden eingebracht werden können. In diesem Zusammenhang lege ich Wert darauf, dass die Aufgaben so an die Mitarbeitenden delegiert werden, dass sie diese in Eigenverantwortung wahrnehmen können. Natürlich ist es Aufgabe der Führungskraft, letztlich Entscheidungen zu treffen und sie durchzusetzen. Innerhalb der klar definierten Rollen sollte eine Führungskraft Mitarbeitende ernst nehmen und immer ein offenes Ohr für sie haben. Auch sollte man sich ausreichend Zeit für individuelles Feedback nehmen, was im stressigen Arbeitsalltag oft unbemerkt untergehen kann. Wie nehmen Sie selbst Frauen in Führungspositionen wahr? Ich hatte das Glück, dass ich immer Frauen um mich herum hatte, die Potentiale erkannt und gefördert haben. Es ist gut und wichtig, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen, dass wir das Gespräch suchen und eigene Erfahrungen weitergeben. Weibliche Potenziale sind leider häufig verborgen. Dann kommt gegebenenfalls noch eine Familie dazu, um die sich traditionell die Frau kümmert und sich in der Regel zurückstellt. Selbstverständlich muss nicht jede Frau Karriere machen und das ist auch gut so. Wichtig ist, dass die Rahmenbedingungen für Gleichberechtigung sorgen und man sich bewusst gegen tradierte Rollenbilder entscheiden kann. Zum Glück leben wir in einer modernen Demokratie mit vielen Möglichkeiten, in vielen Ländern haben es Frauen so deutlich schwerer. Wo Potenziale vorhanden und erkannt werden gibt es teilweise aber immer noch Luft nach oben. Deswegen freut es mich, dass es dieses Netzwerk gibt, indem dieses Bewusstsein geschärft wird und Frauen sich vernetzten und unterstützen können.
Interviewt von:
Christina Schamp, WDR I Anke Pätzold, Ströer |
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Stephanie Meier-Herbring Abteilungsleiterin Marketing & Kommunikation |
Interview | |
Stephanie Meier-HerbringAbteilungsleiterin Marketing & Kommunikation
Wie aktiv und konkret hast du deine Karriere geplant? So viel geplant habe ich initial gar nicht. Im Studium war ich mir noch nicht sicher, in welche Richtung es für mich gehen soll und war dadurch erst einmal offen. Durch meine Zeit in der Unternehmensentwicklung bei der Kaufhof Holding habe ich erst gemerkt, wie viel Spaß mir das Marketing macht. Auf meinem Weg bis zu NetCologne habe ich stets die Augen aufgehalten und reflektiert, wenn es an einer Stelle nicht mehr weitergehen konnte. Durch Reorganisationen im Unternehmen ergeben sich manchmal auch Chancen, die ich dann auch genutzt habe. Ich habe mich auch getraut, das Unternehmen zu wechseln, um neue Perspektiven zu bekommen. Wie hast du dein berufliches Netzwerk aufgebaut und entschieden, wer ein wichtiger Wegbegleiter für dich ist? Am Anfang fiel mir der Aufbau des beruflichen Netzwerks schwer. Mit der Zeit habe ich jedoch gemerkt, wie förderlich das Netzwerken ist. Bei der Telekom habe ich dann die angebotenen Netzwerk Plattformen genutzt. Auch habe ich selbst die Initiative ergriffen und habe Kolleginnen und Kollegen um Feedback gebeten oder mich zum informellen Austausch mit ihnen getroffen. Jetzt messe ich dem Netzwerken einen höheren Stellenwert bei . Den Kontakt zu ehemaligen Kollegen halte ich und nehme mir auch Zeit für den Austausch. Ich kann nur empfehlen, Netzwerk Plattformen zu nutzen, egal ob intern oder extern. Wem – wie mir damals – das Netzwerken schwer fällt, sucht sich am besten jemanden, der einen die ersten Schritte begleitet. Welche Tipps kannst du Frauen für dem Aufstieg geben? In erster Linie kann ich nur empfehlen, Feedback immer aktiv einzufordern und dies zu reflektieren. Ich nehme das Feedback stets sehr ernst und reflektiere, was ich daraus für mich mitnehmen kann. Darüber hinaus lohnt es sich, offen für neues zu sein und Chancen zu nutzen, wenn sie sich ergeben. Manchmal wird man in die eine oder andere Richtung geschupst und lernt dadurch, vor allem auch sich selbst mehr zuzutrauen. Es ist okay, am Anfang noch nicht alles 100%ig zu können. Mit gutem Feedback und manchmal auch externen Perspektiven wächst man und entwickelt sich weiter. Was mir jedoch vor allem wichtig ist, ist neugierig bleiben. Spaß an lebenslangem Lernen ist wichtig, denn die Industrie entwickelt sich weiter und ich will mich mitentwickeln.
Interviewt von:
Stefanie Brans, Sparkasse KölnBonn I Katharina Kusch, Deutsche Lufthansa |
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ALINA MARM Head of Global Sustainability and Circular Economy |
Interview | |
ALINA MARMHead of Global Sustainability and Circular Economy
Welche drei Eigenschaften waren auf Ihrem bisherigen Karriereweg besonders wichtig? Ich habe immer sehr auf meine Sichtbarkeit geachtet und diese auch eingefordert. Das war mir lange nicht bewusst, aber rückblickend bin ich das sehr taktisch und strategisch angegangen. Meine Empfehlung ist, unbequeme Situationen ein Stück weit auszuhalten. Ich war häufig in Situationen, in denen ich nicht wusste, was mich erwartet. Ich habe das ausgehalten, sehr viel daraus gelernt und bin daran gewachsen. Was möchten Sie jungen Frauen auf den Weg geben, die erfolgreicher werden wollen? Den Mut haben, in neue Situation reinzugehen, gesehen zu werden und dieses auch einzufordern. Was sind Ihre Geheimnisse für mehr Freude im Beruf und Leben? Ich trenne Arbeit und Leben nicht. Für mich gehört meine Arbeit zu meinem Leben. Eine Sache, die für mich aber ganz wichtig ist, ist Grenzen zu setzen. Ich habe feste Zeitfenster, in denen ich z.B. an meiner Promotion schreibe. Zeiten mit meinem Kind werden nicht überlagert mit Email schreiben oder einer Videokonferenz.
Interviewt von:
Barbara Hartmann, Stadt Köln I Christine Büscher, Eurowings |
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Dr. Kerstin Murges Leiterin Human Resources REWE Markt GmbH Zweigniederlassung West |
Interview | |
Dr. Kerstin MurgesLeiterin Human Resources REWE Markt GmbH Zweigniederlassung West
Wenn du deine bisherige Karriere einmal Revue passieren lassen würdest, was waren bisher für dich persönlich die entscheidendsten Meilensteine deiner Karriere und wieso? Es waren immer die Momente, in welchen die Entwicklung meiner Persönlichkeit und das berufliche Vorankommen sich zeitlich überschnitten haben oder sich das eine, oder das andere, gegenseitig bedingt hat. Hier hat beispielsweise die Entscheidung unterschiedliche Bildungswege zu gehen eine zentrale Rolle gespielt. Mein erster Meilenstein war, als ich mit 16 Jahren entschieden habe kein Abitur zu machen, was meine Familie respektiert hat. Das respektiert werden hat bei mir sehr früh eingesetzt und dadurch wurde ich auch nicht mehr hinterfragt. Als ich nach dem Pädagogikstudium Jura studieren wollte, danach meine Promotion in Jura gemacht habe und dann auch noch ein BWL-Studium – hat keiner mehr hinterfragt, weil alle sofort gesagt haben: ‚Kerstin macht das!‘ Im Laufe der Zeit sind mir viele Menschen begegnet, die meinen Weg sehr positiv empfunden haben. Es gab viele Vorgesetzte, Kooperationspartner:innen und Begleiter:innen, die mich gefördert/gecoacht haben. Auch durch das Programm „MIT FRAUEN IN FÜHRUNG“ habe ich Begleiter:innen kennengelernt, die meine Karriere mitgeprägt haben und mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Warum hast du dich für das Zitat: ‚Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da‘ von Franz Kafka entschieden? Das Zitat finde ich mit Blick auf Frauenförderung und Frauen in Führungspositionen gut, weil ich einfach allen Frauen wünsche, dass sie nicht die Probleme in sich oder in ihrem „Frau-Sein“ suchen, um ein Hindernis für ihre Karriere zu sehen. Eine Frage haben wir noch. Wir beide stehen ja jetzt noch am Anfang unserer beruflichen Karriere. Welchen Tipp oder welche Tipps kannst du uns mit auf den Weg geben? Bleibt authentisch! Dauerhaft macht es keinen Sinn, sich für die Karriere zu verbiegen. Frauen, genauso wie Männer in Führung, suchen sich Unternehmen, die zu ihren Persönlichkeiten und zu ihren Werten passen. Passen die Werte des Unternehmens, auch zu Euch? Falls ja, habt ihr eine gute Basis um voranzukommen, weil ihr dann selbst das lebt, wofür das Unternehmen steht. Gelassenheit ist ebenfalls etwas, was ich euch wünsche. Ihr solltet zwar mit dem nötigen Ehrgeiz an Themen herangehen, aber auch nicht mit Verbissenheit.
Interviewt von:
Julia Lackmann, Delvag I Lea-Maria Mannstaedt, Jobcenter Köln |
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CHRISTIANE LAIBACH Mitglied des Vorstands I KfW Bankengruppe |
Interview | |
CHRISTIANE LAIBACHMitglied des Vorstands I KfW Bankengruppe
Sie haben wichtige Karriereschritte als jeweils erste Frau in einem eher männlich dominierten Umfeld gemeistert. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Durchaus unterschiedliche – das kennen wir sicher alle. Bevor ich zur DEG kam, bewegte ich mich über die Jahre in so unterschiedlichen Branchen wie der Finanzierung von Fluggesellschaften, der Schifffahrt und auch dem Risikomanagement. In der Flugzeugbranche fiel es mir zunächst nicht so schwer Fuß zu fassen. Die Community war sehr international, mit vielen jungen Gesichtern und angelsächsisch aber auch französisch geprägt. Diese Diversität, aber auch einige Frauen in Führungspositionen, an denen ich mich orientieren konnte, haben sehr geholfen. Richtig bewusst wurde mir dies aber erst, als ich mich in der Schifffahrtsbranche bewähren musste – hier geht es sehr traditionsbewusst zu, alteingesessene Kaufmannschaften und Reeder prägen die Kultur. Erst während dieser Zeit habe ich die Bedeutung von männlichen Netzwerken erkannt und mehr und mehr verstanden damit umzugehen. Das letzte Quäntchen zum vollkommenen Zugang fehlte jedoch immer. Gerade deshalb finde ich Frauennetzwerke so wichtig. Und über die Jahre entwickeln sich diese auch inhaltlich immer mehr. Die gegenseitige Unterstützung wird konkreter – in persönlichen Fragen der Karriere und auch im Austausch von Informationen, Ideen und Kontakten in geschäftlichen Fragen. Das finde ich sehr ermutigend. Was hat Sie zu dem jeweils nächsten Karriereschritt motiviert? Ich hätte mir nie vorstellen können, über Jahrzehnte immer sehr ähnliche Aufgaben zu haben. So ein Berufsleben ist lang, und Veränderung motivierte mich immer wieder. Mit jeder neuen Stufe in der Hierarchie ist nicht nur eine fachliche Weiterentwicklung verbunden und ein anderer Blick auf die Dinge. Man muss sich insbesondere auch als Mensch in einer neuen Rolle ausprobieren. Das hat mich stets gereizt. Dafür braucht es Neugierde und Mut, die Herausforderung anzunehmen. Frauen zögern und hinterfragen sich manchmal zu lange, wenn sich eine Chance ergibt. Ich kenne dies von mir selbst nur zu gut. Ich habe auch erst nach einiger Zeit verstanden, dass niemand perfekt ist, wenn er den nächsten Schritt geht. Aber es lohnt sich, den eigenen Stärken zu vertrauen. Ich rate Frauen, im richtigen Moment entschieden JA zu sagen. Gibt es Erfahrungen, die Sie lieber nicht gemacht hätten? Als ich 9/11 für die Flugzeugfinanzierung verantwortlich war und weltweit eine Konkurswelle von Fluggesellschaften auslöste, begann eine beruflich sehr schwierige Phase mit enormen Herausforderungen und Belastungen. Hätte ich dies vorher gewusst, hätte ich mir diese Aufgabe nicht zugetraut. Damals hätte ich auf diese Erfahrungen gerne verzichten wollen. Aber im Rückblick habe ich in solchen Phasen am meisten gelernt. Wohl auch fachlich-inhaltlich, aber vor allem über mich persönlich. Ich habe erleben können, dass ich auch in Stresssituationen Aufgaben gut bewältigen kann und mich Rückschläge nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Dies hat mir in späteren beruflichen Situationen sehr geholfen und rückblickend wollte ich diese Erfahrungen nicht mehr missen.
Interviewt von:
Franziska Hollmann I DEG |
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DR. DANIELA BÜCHEL Mitglied des Vorstands – Human Resources und Nachhaltigkeit I REWE GROUP |
Interview | |
DR. DANIELA BÜCHELMitglied des Vorstands – Human Resources und Nachhaltigkeit
Wie war Ihr Karriereweg? Ich habe mich nach dem Abitur für ein Ökonomie-Studium an der idyllischen Uni Hohenheim in Stuttgart entschieden. Während meines Studiums habe ich ein Auslandssemester in Lissabon absolviert. Englisch und Französisch konnte ich schon gut, nun wollte ich auch Portugiesisch lernen. Nach meinem Studium habe ich am Institut für Handelsforschung promoviert. Ich habe dort viele Beratungsprojekte, jedoch eher im Pharmabereich durchgeführt. Einige Projekte führten mich auch in den LEH, unter anderem habe ich die Einführung der Balanced Score Card bei der REWE Group begleitet. Über diesen Weg habe ich auch erste Kontakte zu REWE geknüpft und war schnell überzeugt bei der REWE einzusteigen. Ausschlaggebend waren für mich die Dynamik des Business und der überzeugende Chef! Bei REWE bin ich im Konzerncontrolling eingestiegen und habe dann diverse Bereiche verantwortet, u.a. das Konzernmarketing, die Nachhaltigkeit und Public Affairs. Mir waren immer Themen wichtig, bei denen ich das Gefühl hatte, etwas bewegen zu können. Im Mittelpunkt steht hier das Arbeiten mit Menschen, Werten und anderen Kulturen. Es gibt nie den einen vorgezeichneten Karriereweg, es ist vielmehr eine Mischung aus Leistungsbereitschaft, Eigeninitiative, Offenheit und vor allem auch Glück. Ich hatte oft das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Und es ist wichtig, Menschen zu haben, die einem etwas zutrauen und einen fördern – ganz im Sinne eines Mentors. Auch ich hatte diverse Mentoren. Ich bin ich sehr stolz, ein Teil der REWE-Kultur sein zu dürfen! Was würden Sie heute anders machen? Rückblickend würde ich mir beim Start in eine größere Führungsrolle von vorne herein Unterstützung durch ein entsprechendes Coaching holen. Vor 10 Jahren gab es quasi keine Coachings im Unternehmen. Es ist wichtig, das Thema Führung sehr ernst zu nehmen und sich hier entsprechend zu entwickeln. Außerdem würde ich mir meine eigenen Ziele deutlicher formulieren. Es ist wichtig, auch mal „nein“ zu sagen und sich bewusst zu machen, welche Priorität man derzeit hat. Wie wichtig ist Netzwerken für Sie? Was bedeutet für Sie Netzwerken? Netzwerken ist wichtig, ich bezeichne es jedoch lieber als Stakeholder Management. Es erweitert einfach den Blickwinkel. Ich selbst nutze Netzwerke, die einen inhaltlichen Bezug zu meiner Arbeit haben, beispielsweise zu den Themen HR und Nachhaltigkeit, aber auch ein Vorstandsnetzwerk, in dem ich mich regelmäßig engagiere.
Interviewt von:
Melanie Berthold und Ina Meyer I REWE Group |
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DR. BIRGIT MEYER ehem. Intendantin der Oper Köln |
Interview | |
DR. BIRGIT MEYERehem. Intendantin der Oper Köln
Wie haben Sie es geschafft, sich in der von Männern dominierten Opernwelt durchzusetzen – und zur mächtigsten Person der Kölner Oper zu werden? Ich bin in einer sehr schwierigen Situation der Kölner Oper zu ihrer Intendantin geworden. Ich war zu dem Zeitpunkt stellvertretende Intendantin – und bin dann in die Chefposition nachgerückt. Die Oper war verschuldet, mein Vorgänger musste gehen. Das Klima war schlecht und es war eine verfahrene Situation. Ich denke, es war kein Zufall, dass ich als Frau gerade in diesem Moment zum Zug kam. Meine Erfahrung ist: Frauen werden häufig dann gerufen, wenn eine Situation aussichtslos erscheint, wenn es darum geht, Kompromisse zu schließen, Menschen und Meinungen zu integrieren, gemeinsam neue Wege zu suchen – und eben nicht lautstark zu tönen oder seine Ellenbogen auszufahren. Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen haben Ihnen hierbei geholfen? Zunächst einmal muss man sein Handwerk beherrschen. Es braucht Fachwissen, eine große Disziplin und Ausdauer. Ein Teil des Erfolgs ist es, durchzuhalten und die Dinge auch in einem aufgewühlten Sturm immer wieder mit Ruhe und Gelassenheit zu sortieren. Ein gewisser Pragmatismus ist hilfreich; allerdings darf man dabei niemals die Sache – in meinem Falle die Kunst – verraten. Sie müssen wissen, was Sie wollen. Und Sie müssen den Weg hierfür freischlagen. Dafür braucht es Energie, Freude und Überzeugungskraft. Als Opernintendantin habe ich es mit besonderen Menschen zu tun. Im Publikum, aber auch im Opernbetrieb. Um Künstler zu führen, braucht es eine Sensibilität und Empathie für diese kreativen Menschen und eine Bereitschaft, sich ganz auf sie einzulassen. In der Kultur ist der Prozess zum Erfolg sicher ein anderer als in der Wirtschaft. Mir ist es wichtig, meinen Mitarbeiter*innen Raum für Kreativität und Gestaltung zu geben. Welchen Rat würden Sie Ihrem 20jährigen „Ich“ für eine erfolgreiche Karriere und eine Spitzenposition aus Ihrer heutigen Perspektive geben? Es sind zwei Empfehlungen: Sich Zeit lassen. Und sich frei machen vom Erwartungsdruck anderer. Peter Lindbergh hat es kurz vor seinem Tod sehr treffend auf den Punkt gebracht: „Alles, was man sieht, alles, was man hört und riecht und alles, was man sagt, bleibt in einem drin. Das ist da, in einem selber, und das muss man benutzen. Die meisten Leute wissen das nicht. Den größten Schatz der Welt schleppen sie mit sich herum.“
Interviewt von:
Dr. Katrin Neukamm, WDR I Sandra Steinbüchel, Sparkasse KölnBonn |
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FRANZISKA HAGENLOCHER Managing Director I Eurowings |
Interview | |
FRANZISKA HAGENLOCHERHead of Crew Resources and Steering
Welche Erfahrungen in deiner beruflichen Laufbahn haben deiner Karriere Flughöhe verliehen? Ich war damals sehr jung, als ich eingestiegen bin, und das bei einer Airline, die gerade neu gegründet wurde. Dadurch habe ich sehr früh sehr viel Verantwortung übernommen. Ich habe mich nie weggeduckt, sondern Mut bewiesen und mir Dinge zugetraut. Ich habe nie drauf gewartet, dass man mir etwas auf dem Silbertablett serviert. Zusätzlich bin ich ein kommunikativer Mensch, netzwerke gerne und halte Kontakte, was mich stetig weitergebracht hat. Hierbei umgebe ich mich mit Menschen, die mich inspirieren, anstatt nur zum Zweck zu netzwerken, daher geht mir das leicht von der Hand. Authentizität ist in vielen Situationen der „winning factor“. Im Bewerbungsgespräch bei der letzten Beförderung war ich authentisch und ehrlich und hatte genau deshalb Erfolg. Was sind aus deiner Sicht wichtige Führungseigenschaften und wie setzt du sie um? Servant Leader – was muss ich tun, damit die Mitarbeiter*innen ihre bestmögliche Arbeit machen können? Stärken stärken, statt nur Schwächen schwächen. Was sind die drei wichtigsten Tipps, die du uns im Hinblick auf Zielerreichung und Karriere mitgeben möchtest? I. Netzwerken! Am leichtesten geht das mit Menschen, die inspirieren und Energie geben.
Interviewt von:
Daniela Baers, WDR I Helena Prégardien, Kliniken der Stadt Köln |
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MONIKA SCHULZE Head of Customer & Innovation Management I Member of the Executive Committee I Zurich Gruppe Deutschland |
Interview | |
MONIKA SCHULZE
Du hast eine beeindruckende Karriere im Zurich Konzern gemacht und warst vorher viele Jahre bei Unilever tätig. An was denkst du besonders gerne zurück, wenn du an deine berufliche Laufbahn denkst? Würdest du alles genauso wieder machen? Ich hatte das Glück in zwei komplett unterschiedlichen Branchen zu arbeiten: in der Lebensmittel- und Versicherungsindustrie. Das Lernspektrum war für mich faszinierend und die Tatsache, dass die strategischen Ansatzpunkte komplett anders sind. Das würde ich immer wieder machen. Dein Zitat lautet: „Das Ziel des „Frauen in Führung“-Managements ist es auch, auf die zahlreichen unbewusst wirkenden Vorurteile aufmerksam zu machen, die unser Miteinander in Unternehmen, aber auch zu Hause prägen. Durch einen bewussteren Umgang ist die Basis gelegt, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.“ Was bedeutet diese Aussage für dich? Jeder hat Vorurteile, bewusst oder unbewusst. Und es ist bestätigt und nachvollziehbar, dass Menschen sich wohler fühlen mit Personen, die ihnen ähnlich sind. Dies kann man zum Beispiel in der Allbright Studie nachlesen, die aufzeigt, dass deutsche Vorstände homogen sind – sich also in Alter, Geschlecht, Herkunft und Ausbildung stark ähneln. Menschen, die anders sind als man selbst, müssen mehr Hürden überwinden. Die Hypothese: Es bestehen bewusst oder unbewusst Vorurteile, wenn Frauen in Top Jobs eingestellt werden sollen. Sich dessen bewusst zu machen, ist nicht immer so einfach. Deine Tätigkeiten bei der Zurich beschäftigten bzw. beschäftigen sich immer stark mit der Kundensicht, also vor allem der Kundenanalyse, – zufriedenheit und dem -erhalt. Wie schaffst du es, mit diesen Zielen, deine Mitarbeitenden gut zu führen und die Mitarbeitenden-Sicht nicht zu vernachlässigen? Einer unserer strategischen Säulen ist der Fokus auf unsere Kunden. Aber eins steht fest: ohne zufriedene Mitarbeiter geht dieser Plan nicht auf. Wir haben neben einer Kennzahl für unsere Kundenzufriedenheit auch eine für unsere Mitarbeiterzufriedenheit eingeführt. Wir machen regelmäßige Befragungen und haben eine offene Feedbackkultur, in der viel miteinander geredet wird. Wichtig ist es auch, seine Mitarbeiter gut zu kennen und individuell auf sie einzugehen – zum Beispiel, ob sie eher intro- oder extrovertiert sind. Dafür sehe ich auch unsere offenen Workspaces als einen großen Vorteil. Es ist einfacher, auf Kollegen zuzugehen und sich auszutauschen. Du hast während Deiner Karriere viele Fokusthemen im Bereich Marketing betreut – Wie wichtig findest Du Selbstmarketing und was sollte dabei beachtet werden? Selbstmarketing ist wichtig – gerade bei Frauen, die oft eher zurückhaltender sind als ihre männlichen Kollegen. Dabei muss man sich über folgende Fragen klarwerden: Warum will ich das machen und wen will ich erreichen?
Interviewt von:
Miriam Arnoldy-Haas I Ströer Content Group und Katharina Pitko I Stadt Köln |
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CORINNA LEIBIG Leiterin Privatkunden und Vermögensberatung Regional-Filiale Bergisch Gladbach I Kreissparkasse Köln |
Interview | |
CORINNA LEIBIGLeiterin Privatkunden und Vermögensberatung Regional-Filiale Bergisch Gladbach I Kreissparkasse Köln
Interviewt von:
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DR. MONIQUE OFFELDER Amtsleiterin Personal- und Verwaltungsmanagement I Stadt Köln |
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DR. MONIQUE OFFELDERAmtsleiterin Personal- und Verwaltungsmanagement I Stadt Köln
Interviewt von:
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DR. PETRA MEYER-OCHEL Bereichsleiterin Personalentwicklung Konzern REWE GROUP |
Interview | |
DR. PETRA MEYER-OCHELBereichsleiterin Personalentwicklung Konzern REWE GROUP
Sie kennen das Thema Führung aus der Selbständigkeit und aus der Konzernsicht. Was hat Sie gereizt, wieder in einem großen Konzern zu arbeiten? In der Beratung habe ich mich mit dem Thema Führung intensiv aus konzeptioneller Sicht beschäftigt, hatte aber nur ein kleines Team. Auch, wenn ich nah am Kunden war, bei der Implementierung der Konzepte war ich nicht dabei. Ich wollte wieder viel stärker im Unternehmen mitgestalten, in die Umsetzung gehen und Führung übernehmen, was ich jetzt in einem großen Team kann. Mir macht das großen Spaß! Was macht für Sie gute Führung aus? Wichtige Aspekte guter Führung sind für mich Kommunikation auf Augenhöhe, Vertrauen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Rücken stärken – aber auch, Leistung einzufordern und aus Fehlern zu lernen. Dabei erwarte ich von einer guten Führungskraft, dass sie berechenbar ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, respektvoll und wertschätzend im Umgang. Die Grundhaltung und die Einstellung, gemeinsam aus Fehlern lernen zu können. Die Weiterentwicklung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für mich persönlich besonders wichtig. Welche neuen Herausforderungen hat das Führen, nicht nur im Ausnahmezustand Corona, unter dem Aspekt New Work? Ich denke, dass Führung und Zusammenarbeit in der neuen Arbeitswelt neu interpretiert werden müssen. Kompetenzen wie Veränderungsfähigkeit, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit werden wichtiger, um den Anforderungen der Arbeitswelt und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerecht zu werden.
Interviewt von:
Caroline Wagner, Stadt Köln I Katja Petry, DuMont |
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MARTINA WÜRKER Geschäftsführerin Jobcenter Köln |
Interview | |
MARTINA WÜRKERGeschäftsführerin
Ihr Karriereweg: Was waren die größten Meilensteine auf Ihrem bisherigen Karriereweg und was hat Sie dabei am Stärksten geprägt? Meine erste Führungsrolle: Es wurde erwartet, dass ich etwas sage und etwas tue. Ich hatte keinerlei Begleitung und wollte allen Anforderungen gerecht werden. Was dabei wichtig war und heute immer noch wichtig ist: Mit den Mitarbeitenden sprechen! Work-Life-Balance: Eine solche Karriere erfordert hohen Einsatz. Wie schaffen Sie es täglich „bei sich zu bleib?en“? Haben Sie Tipps? Dies gilt es immer wieder neu auszutarieren. Früher habe ich z. B. Theater gespielt, bis ich es nicht mehr regelmäßig zu den Proben geschafft habe. Ich überlege mir: Was ist mir wichtig? Wie kann ich mir die Aufgaben einteilen? Weibliche Führung: Hatten Sie auf Ihrem bisherigen Weg Vor- oder Nachteile, weil Sie eine Frau sind? Gab es weibliche Vorbilder, die Sie in Ihrem Führungsverständnis gestärkt haben? Ohne die Förderung meines (männlichen) Chefs hätte ich damals weniger Chancen auf meine erste Führungsstelle gehabt. Als Frau ist es oftmals anstrengender. Männer präsentieren sich in der Regel anders und bemessen Erfolge viel mehr an Zahlen und Fakten, so dass „frau“ lernen muss wie sie gehört wird. Heute gewinnen „weiche“ Faktoren an Bedeutung, wovon Frauen grundsätzlich profitieren.
Interviewt von:
Anna Maria Müther, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- u. Raumforschung I Margit Krahe, Sparkasse KölnBonn |
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ANJA RATSCH Head of HR & Legal Eurowings |
Interview | |
ANJA RATSCHHead of HR & Legal Eurowings
Die Luftverkehr- und Tourismusbranche sind durch die Corona-Krise schwer getroffen. Sie wechseln mitten in dieser Krise Ihren Job, bleiben aber weiterhin dieser zu diesem Zeitpunkt gebeutelten Branche treu. Was hat Sie zu diesem mutigen Schritt motiviert? Die beiden Berufsfelder, in denen ich schon tätig gewesen bin und für die ich auch eine Leidenschaft habe, hier in EINER Position vorzufinden. Und obwohl ich von mir nicht sagen würde, dass ich Kerosin im Blut habe, kann auch ich mich der Faszination des Airline Business nicht entziehen. Nicht wegen des Fliegens an sich, sondern weil es immer schön ist, zu sehen, wie wir Menschen und Wirtschaften miteinander verbinden. Kaum jemand kann sich vermutlich dem Flair eines Flughafens und der Emotionen in der Ankunftshalle entziehen. Meine Entscheidung stand bereits vor der Krise fest und wurde durch sie auch nicht geändert. Welche (neuen/nicht absehbaren) Herausforderungen sind durch die Krise für Sie hinzugekommen und wie Sie sind diese angegangen? Ich habe in den letzten 1,5 Jahren so viel gelernt, wie in den letzten 20 Berufsjahren nicht. Neben den fachlichen Themen wie Kurzarbeit und neuen Arbeitsschutzverordnungen war die größte Herausforderung aber, Entscheidungen in absoluter Unsicherheit treffen zu müssen. Ohne klare Fakten und sichere Prognosen. Das sind Skills, die man nicht aus Büchern lernt, da braucht man Mut, ein starkes Team und eine „Can Do“-Mentalität. Wir waren ein völlig neues Team und mussten uns jetzt einfach vertrauen – und das hat uns sehr zusammengeschweißt. Was freuen Sie sich anpacken und umsetzen zu können, wenn dieser Sonderzustand der Pandemie zumindest soweit unter Kontrolle ist, dass wieder ein geregelteres Arbeitsleben stattfinden kann? Die Eurowings ist ein Unternehmen, das viele Mitarbeitende aus anderen, übernommenen Airlines beschäftigt. Bisher haben wir es nicht geschafft, eine gemeinsame Kultur zu finden. Ich denke auch nicht, dass wir die Herkunft dieser Mitarbeitenden überschreiben sollen. Sondern wir müssen eine gemeinsame Identität finden, so, wie vielleicht in New York, wo Menschen von überall herkommen, ihre Wurzeln nicht vergessen und dennoch stolz sind, New Yorker:in zu sein. Und das schafft man nur mit persönlichen Kontakten und nicht per Videokonferenzen. Ich freue mich alle endlich persönlich kennenzulernen, inklusive meinem Team. Ich brenne echt darauf, loszulegen. Abschließend wäre es schön, wenn wir von Ihnen noch ein Zitat dazu bekommen könnten, was eine Frau in einem bislang von Männern dominierten Umfeld wie der Luftfahrt mitbringen muss, um sich durchzusetzen und Karriere zu machen. Versucht nicht, die besseren Männer zu sein. Überdenkt Eure Zurückhaltung, aber bleibt Frauen.
Interviewt von:
Eva Miriam Fuchs, DEG I Anita Spanier, Sparkasse KölnBonn |
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Dr. Clara von Gagern Bereichsleiterin Strategisches Claims Management |
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Dr. Clara von Gagern
Interviewt von:
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YASMIN AS Abteilungsleiterin Zentrale Dienste I Jobcenter Köln |
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YASMIN ASAbteilungsleiterin Zentrale Dienste
Was macht Ihnen am meisten Spaß an der Führungsaufgabe? Menschen zu entwickeln und sie zu begleiten. Es macht mir Freude, mit anzusehen wie Mitarbeitende an ihren Aufgaben wachsen. Vor allem durch Kolleg:innen, die zum ersten Mal eine Führungsposition inne haben, bekomme ich zusätzlich wertvolle Impulse für mein eigenes Führungsverhalten. Diese zwischenmenschlichen Erlebnisse motivieren mich mehr als so manch positives Ergebnis. Das Motto des diesjährigen Cross-Mentoring-Programms lautet: Karriere gewinnt Flughöhe. Sind Sie während Ihres Karrierefluges mal in Turbulenzen geraten? Wenn ja, wie haben Sie diese überwunden? Ich hatte mal eine Phase, in der es mir beruflich nicht gut ging. In dieser Situation habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, auch bei der Arbeit Menschen um mich zu haben, die mir nahestehen – nicht nur Familie und Freunde. Dieses Netzwerk ist gut, um weiterzukommen und um in solchen Situationen aufgefangen zu werden. Vor allem mein berufliches Umfeld kennt mein „Arbeits-Ich“ und kann mich entsprechend bestärken. Was möchten Sie uns gern mit auf den Weg geben? Einfach machen und Mut mitbringen. Lieber Entscheidungen treffen, die auch mal falsch sind, als sie komplett zu vermeiden. Vor allem beim Thema Führen in Teilzeit und Jobsharing bemerke ich viele Unsicherheiten bei Frauen. Hier kann ich nur sagen, führen kann man auch in Teilzeit lernen und beim Jobsharing kann man sich sogar gegenseitig unterstützen. Was soll im schlimmsten Fall passieren? Es nicht auszuprobieren, wenn man es möchte, ist keine Alternative.
Interviewt von:
Sarah-Luisa Görtz, DuMont I Julia Reinhardt, Eurowings |
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SABINE CRAMER Geschäftsführerin DuMont Buchverlag |
Interview | |
SABINE CRAMERGeschäftsführerin DuMont Buchverlag
War Ihr Karriereweg eine bewusste Entscheidung und was hat Sie darin bestärkt? Am Anfang meiner beruflichen Laufbahn hatte ich nicht die Idee im Kopf, dass ich einmal verlegerische Geschäftsführerin werde. Mein Traum – dessen Erfüllung ich damals für eher unrealistisch hielt – war es, Lektorin zu werden. Mein Karriereweg war also keine bewusste Entscheidung. Vielmehr ist es im Laufe der Zeit und durch verschiedene Beförderungen dazu gekommen. Gestartet habe ich als Lektorin. Von dort sind es viele kleine Schritte bis zu meiner jetzigen Position gewesen. Ich war immer ein ehrgeiziger Mensch, was mir sicherlich auf meinem Weg geholfen hat. Außerdem war das Feedback meiner jeweiligen Vorgesetzten für mich wichtig und eine große Unterstützung. Rückblickend würde ich zwei meiner Vorgesetzten auch als Mentoren betrachten: Eine davon war eine Frau, der andere ein Mann. Was, glauben Sie, ist der wichtigste Faktor damit Frauen die (höhere) Führungsebene erobern? Die Frauen müssen es unbedingt wollen! Man muss eine überdurchschnittliche Motivation besitzen, vieles dafür tun und sich vor allem nicht darin behindern. Jemand, der sich immer genau an die Arbeitszeiten hält, nichts Zusätzliches leistet und nicht gut mit den Vorgesetzten zusammenarbeitet, wird keine Karriere machen. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Außerdem: Mut ist wichtiger als Perfektion. Frauen neigen dazu immer perfekt sein zu wollen und stehen sich damit selbst im Weg, sie müssen sich strategischer ausrichten und ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren. Was waren Ihre größten Hürden auf Ihrem Karriereweg, und wie haben Sie diese überwunden? Die größte Hürde war die Kündigung bei einem früheren Arbeitgeber. Das war eine sehr schmerzhafte Erfahrung, gerade weil sich zu dieser Zeit mein Leben vor allem um meine Arbeit drehte und ich einen hohen Anspruch an mich selbst hatte. Heute weiß ich, dass dieses Ereignis die größte Chance in meiner Karriere war. Schneller als ich dachte, habe ich einen neuen Job bekommen, der eins zu eins zu meinem Profil passte. Ich musste dafür zwar für zwei Jahre nach München ziehen, aber diese Flexibilität und Bereitschaft ist Voraussetzung in unserer Branche. Ganz besonders dann, wenn man beruflich aufsteigen möchte. Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass Frauen seltener berufliche Wagnisse eingehen. Ich kann jedoch nur sagen: Das Risiko gehört dazu! Was ist Ihr Lebensmotto? Es gibt kein konkretes. Das Leben ist Veränderung, und so finde ich immer wieder neue Antworten auf die Frage, was wichtig und richtig ist. So wird es auch nie langweilig. Oder ist das schon ein Lebensmotto?
Interviewt von:
Stefanie Lönnendunk, Jobcenter Köln I Alexandra Cahn, Flughafen Köln Bonn |
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ANGELA LANGEN Bereichsleiterin Privatkunden Direkt- und Immobilienberatung I Sparkasse KölnBonn |
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ANGELA LANGENBereichsleiterin Privatkunden Direkt- und Immobilienberatung I Sparkasse KölnBonn
Wir haben im Vorfeld natürlich etwas recherchiert und sind dabei auf einen Artikel des Magazins „Die Wirtschaft“ gestoßen, in dem folgendes Zitat von Dir zu Deinem Einstieg in eine Spitzenposition bei der Sparkasse zu lesen war: „Mein Mentor, der Vorstandsvorsitzende, hat mich bestärkt. Man braucht einen Türöffner.“ Hierauf zielt unsere erste Frage ab: Mit „man“ meinst Du im Speziellen Frauen oder allgemein Personen mit Ambitionen? Wie hast Du, abgesehen vom persönlichen Türöffner, den Sprung in die Spitzenposition geschafft? Das ist generell gemeint. Es gibt keine „starken Männer, schwache Frauen“. Auch wenn es damals natürlich noch eine andere Zeit war. Für den Sprung in eine Spitzenposition braucht es auch nicht nur Glück, sondern auch Leistung, die auffällt. Das war bei mir der Fall. Hinzu kommt die Verantwortung von Führungskräften, zu fördern und Potenziale zu entwickeln. Diese Verantwortung bestand damals wie heute. Bei der Sparkasse sind – wie bei vielen anderen Unternehmen auch – der Großteil der Führungskräfte männlich. Woran liegt das, und was muss sich hier noch ändern? Die Offenheit gegenüber weiblichen Führungskräften besteht durchaus, nicht nur wegen einer Quote. Seit der Vorstand wieder rein männlich ist, möchte ebenjener wieder Frauen in seinen Reihen. Dafür muss jede Frau das Für und Wider abwägen und ihre persönliche Entscheidung treffen, damit auch eine innere Zufriedenheit – im Beruf und im privaten Leben – entsteht. Darüber hinaus zeigt meine Erfahrung auch, dass Frauen teilweise von ihrem eigenen Potenzial überzeugt und ein bisschen „geschubst“ werden müssen. Was rätst Du anderen Frauen, die in eine Spitzenposition wollen? Und was rätst Du Männern? Egal, ob Mann oder Frau, ich rate: machen und sich die Tätigkeit selbst zutrauen. Wichtig dabei ist, sich selbst treu zu bleiben und authentisch zu sein. Das bedeutet für Frauen auch: Versucht nicht ein „besserer Mann“ zu sein. Wisst, was ihr wollt, und setzt euch mit dem Thema Führung (mit allem, was dazu gehört) auseinander.
Interviewt von:
Annika Schmitz, Delvag I Julia Hoffmann, Jobcenter Köln |
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SABINE MENDEZ Mitglied der Geschäftsführung Jobcenter Köln |
Interview | |
SABINE MENDEZMitglied der Geschäftsführung Jobcenter Köln
Frau Mendez, was hat Sie motiviert nach so vielen Jahren im Beruf sich noch einmal auf ein Studium für den Höheren Dienst einzulassen? Meine Motivation ist meine lebenslange Lern-Lust. Nicht „aufraffen“, sondern „ja“ sagen, begeistern mich immer aufs Neue. Der Spagat zwischen Familie und Beruf kann gelingen. Förderlich ist es, wenn frau sich davon verabschieden kann, überall perfekt sein zu wollen. Ich hatte immer Menschen an meiner Seite, die mich unterstützt haben: Familie, Freunde und professionelle, herzliche Kinderbetreuung. Menschen, denen ich vertraue, auch meinen Kindern habe ich immer viel zugetraut. Sie haben eine Vorliebe für Improtheater. Sind diese Erfahrungen für Ihre Karriere hilfreich gewesen und wenn ja, wie? Der Antrieb für das Improvisationstheater war nicht beruflich motiviert. Mich begeistert es mit Worten zu spielen, ad hoc reagieren zu müssen und jeden Dienstag einen festen Termin zum Lachen zu haben. Viele Elemente werden in Führungsworkshops aufgegriffen (eigene Wirkung, Feedback, schnelle Reaktionsfähigkeit, Interaktion mit anderen …). Hier gilt: „Scheiter heiter“ und versuch es „noch mal“. Man wächst über sich hinaus in dem man sich ausprobiert oder sich hin und wieder lächerlich macht. Das alles kann man bestens ins Berufsleben mitnehmen. Was für eine Rolle spielt für Sie die Frauenquote und hat sich Ihre Einstellung dazu im Laufe des Berufslebens verändert? Sie spielt eine große Rolle und ja, sie hat sich gewandelt. Vor 20 Jahren wollte ich keine Quote und heute sage ich „JA, es muss eine Frauenquote geben.“. Wir schaffen es ohne Quote, aber nicht im gleichen Zeitraum. Wecken wir den sportlichen Ehrgeiz der Vorstände, die ERSTEN zu sein, die die Frauenquote erfüllen. Es ist ein gesellschaftliches Thema, welches durch die Diskussion präsent bleiben muss. Ich möchte nicht wie ein Mann führen, sondern ich will „ICH“ sein dürfen. Es ist allerdings klug zu wissen, wie Männerbündnisse und Mechanismen funktionieren. Nutzen wir unsere eigene Vielfalt, Klugheit, Verbundenheit, um die Welt mitzugestalten.
Interviewt von:
Anita Spanier, Sparkasse KölnBonn I Ute Meissner, Stadt Köln |
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DR. SARAH BRASACK Stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“ |
Interview | |
DR. SARAH BRASACKStellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“
Was zeichnet dich als Macherin aus? Siehst du dich überhaupt so? Ich würde mich nie selbst als Macherin bezeichnen, aber ich glaube schon, dass ich gut organisieren und Aufgaben schnell und effizient umsetzen kann – außerdem, dass ich gute Ideen habe und in der Lage bin, diese Ergebnisse gemeinsam mit meinem Team umzusetzen. Du stellst als Frau auf Führungsebene im Bereich der Redaktion eher eine „Besonderheit“ dar. Wie hast du dich als Frau durchgesetzt? Was hat dich besonders gemacht? Ich hab es gar nicht so empfunden, dass ich mich gegen jemanden durchgesetzt habe. Ich glaube, dass man einfach erkannt hat – und das ist ja auch nicht immer der Fall – dass ich gut bin in meinem Job. Aus meiner Sicht ist es immer noch häufig so, dass Vorgesetzte zu Mitarbeitern tendieren, die ihnen selbst ähnlich sind. Das ist dann häufig gleichgeschlechtlich einfacher. Da muss man das Glück haben, einen Vorgesetzten zu haben, der eher den Fokus darauf setzt, eine gewisse Vielfalt im Team zu haben und der ganz neutral beurteilt, wer den Job am besten macht. Und dieses Glück habe ich einfach gehabt. Was ist dein Alleinstellungsmerkmal/USP? Ich kann gut mit 15 Bällen gleichzeitig in der Luft jonglieren und verliere dabei die einzelnen Aufgaben nicht aus den Augen. Die Fähigkeit des Multitasking schreibt man ja eher Frauen zu 😉 … ein perfekter Übergang zu deinem beruflichen Werdegang, der wie aussah? Ich habe Musikwissenschaften, Germanistik & Erziehungswissenschaften studiert – und wollte unbedingt Journalistin werden. Nach dem Praktikum beim General-Anzeiger bin ich dort als freie Mitarbeiterin eingestiegen und habe zeitgleich beim WDR in Köln gejobbt. Nach dem Magister habe ich an der Uni gearbeitet und dabei bereits organisatorische und verantwortungsvolle Aufgaben übernommen. Als ich 30 wurde, habe ich schließlich meinen Traum Journalistin zu werden in die Tat umgesetzt und beim Kölner-Stadt-Anzeiger ein zweijähriges Volontariat begonnen. Danach bin ich in die Lokalredaktion Leverkusen gewechselt und nach 6 Monaten stellv. Redaktionsleiterin geworden. Noch ein halbes Jahr später bin ich Redaktionsleiterin in Bergisch Gladbach geworden. Eigentlich hat mich immer jemand gefragt „Willst du das nicht machen?“ und ich hab immer gedacht „Warum eigentlich nicht?!?“. In Bergisch Gladbach habe ich dann auch die Zusammenlegung der Lokalredaktionen vom Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau begleitet und neben den „normalen“ Führungsaufgaben noch aktiv an den Umstrukturierungsprozessen mitgewirkt. Nach dem Umbau bin ich dann nach Köln in die größte Lokalredaktion als stellvertretende Ressortleiterin gewechselt.
Interviewt von:
Birgit Rollesbroich, DuMont I Maike Neldner, DuMont |
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ELKE HOLIN Leiterin des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung I Delvag Versicherungs-AG |
Interview | |
ELKE HOLINLeiterin des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung, Delvag Versicherungs-AG
Was hat Ihnen bei Ihrem bisherigen (beruflichen) Lebensweg am meisten geholfen? Auf meinem beruflichen Lebensweg hat es auch sehr herausfordernde Situationen gegeben, die mich stark forderten. In diesen Zeiten hat es mir geholfen, einen Schritt zur Seite zu gehen, Ruhe zu bewahren, die Situation von einer anderen Perspektive zu betrachten und keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Ich habe diese Situationen immer als Chance begriffen, da sich für mich so oftmals neue Wege eröffnet haben, die ich andernfalls vielleicht nicht erkannt und mich somit auch nicht darauf eingelassen hätte. Ich habe auch gelernt, dass der Karriereweg nicht immer strikt geradeaus gehen muss. Ich halte es für sinnvoll, einen roten Faden in der beruflichen Planung zu verfolgen, der den persönlichen Neigungen und Stärken entspricht, ansonsten darf der Weg auch gerne mal etwas gewunden sein. So kann man nach der nächsten Biegung mit neuen und positiven Möglichkeiten überrascht werden. Was sind Ihre Karrieretipps? Es ist wichtig, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und ab und an eine Standortbestimmung durchzuführen. Dazu gehört auch der Blick zurück: Was habe ich erreicht, welche Stärken haben mir dabei geholfen, worauf kann ich mich verlassen? Aus dieser Position der Selbstreflektion heraus ist es einfacher, die berufliche Entwicklung im eigenen Sinne zu steuern und sein Profil zu schärfen. Auch schwierigen Situationen kann man sich nach meiner Erfahrung damit besser stellen. Haben Sie ein Motto, das Sie begleitet? Die Ausgestaltung des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung bedeutet Impulse zu setzen und Entwicklungen aktiv voranzutreiben. Dies erfordert ein hohes Maß an Präsenz, Kommunikation, aber auch Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit – manchmal scheinbar über das Machbare hinaus. Das oben genannte Zitat erinnert mich daran, Dinge zu relativieren, den Überblick zu behalten und alles in eine kluge Reihenfolge zu bringen.
Interviewt von:
Bettina Schreiner, Delvag Versicherungs-AG |
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SIMONE KOLLMANN-GÖBELS Senior Vice President Procurement & Real Estate I STRÖER Gruppe |
Interview | |
SIMONE KOLLMANN-GÖBELSSenior Vice President Procurement & Real Estate I STRÖER Gruppe
Was ist Ihrer Einschätzung nach ausschlaggebend für eine erfolgreiche Karriere? Eine entsprechende Berufserfahrung, gute Projektergebnisse und das richtige Auftreten sind meiner Einschätzung nach entscheidender als zum Beispiel der erlangte Studienabschluss. Durch erfolgreich abgeschlossene Projekte bietet sich die Möglichkeit, sich für eine neue Position anzubieten und ein Netzwerk zu knüpfen. Ein solches Netzwerk ist häufig mitentscheidend. Man benötigt Förderer, die einem Türen öffnen und die Weiterentwicklung ermöglichen, einen gegebenenfalls in die richtige Richtung weisen sowie coachen oder auch für eine neue Position empfehlen können. Darüber hinaus muss man mutig sein und auf sich aufmerksam machen. Dabei sollte auch die Unternehmenskultur stimmen, die einen entsprechenden Aufstieg, z.B. unabhängig von Alter und Geschlecht, zulässt. Last but not least benötigt man aber auch manchmal einfach Glück. Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen schreiben Sie einer guten Führungskraft zu? Bei einer Abwägung, ob das erlangte Fachwissen oder die Fähigkeit zu führen ausschlaggebender ist, halte ich die Führungsqualitäten für wichtiger. Eine Führungskraft sollte sich zum Ziel setzen, dass ihre Teammitglieder die Führungskraft eigentlich nicht mehr brauchen. Dabei sollte man sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Wichtig hingegen ist gegenseitiges Vertrauen. Wenn dieses besteht, muss die Führungskraft nicht in alle Themen tief eintauchen. Vielmehr reichen dann stichprobenartige Plausibilitätschecks aus. Die Zielvereinbarungen für die Teams sollten dabei sowohl Top-down als auch Bottom-up erfolgen. So werden Betroffene zu Beteiligten und die Motivation in den Teams ist höher. Welche Tipps würden Sie uns für unseren weiteren Karriereweg mitgeben? Seid mutig! Man darf auch mal zu große Schuhe anprobieren. Ihr solltet euch trauen, neue Aufgaben und mehr Verantwortung zu übernehmen. Damit meine ich explizit auch, mutig zu sein, dies einzufordern oder sich bei einer sich bietenden Gelegenheit aktiv ins Spiel zu bringen. Sehr wahrscheinlich gibt es dabei nichts zu verlieren! Man lernt auch bei negativen als auch positiven Erfahrungen immer dazu. Und falls es mal nicht klappt: „Aufrappeln, Krönchen richten und weiter machen.“
Interviewt von:
Christine Lay I Linda Mörstedt, Eurowings Aviation |
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Jutta Wittler Rechtsanwältin, Partnerin I Luther Lawfirm |
Interview | |
Jutta WittlerRechtsanwältin, Partnerin I Luther Lawfirm
Liebe Frau Wittler, oft wird von der gläsernen Decke gesprochen. Sind Sie schon einmal dagegen gestoßen? Mit Mitte 30 als ich eine Tochter bekam. Für mich stand der nächste Schritt an, und ich fand es total toll, dass ich Partnerin in einer Kölner Kanzlei werden sollte. Eine andere als die, für die ich heute arbeite. Die Familienplanung wollte ich vorher machen, damit alle sehen „Hey, die hat ein Kind und kann trotzdem diesen Schritt gehen.“ Und dann ging es eben nicht mehr. Da fing ich schon an zu grübeln, weil andere, männliche Kollegen, befördert wurden. Erst einmal habe ich gedacht: „Naja, ich arbeite ja auch nur bis 16 statt bis 19.30 Uhr.“ Aber ich fühlte mich extrem ungerecht behandelt: Zum ersten Mal bin ich an etwas gescheitert, das ich nicht verstehen konnte. Dann habe ich die Kanzlei gewechselt. Als Quereinsteigerin war die Partnerschaft kein Problem. Nun stelle ich fest, dass es auch bei uns einen Unterschied macht, ob man ein eigenes Gewächs ist und bei dem es irgendwann um die Familienplanung geht – dann scheint es ein bisschen langsamer zu gehen – oder ob man von außen kommt. Seit kurzem stehen Sie aktiv mit den anderen Frauen in der Kanzlei Luther im Austausch. Wie sieht das aus? Wir schalten uns per Videokonferenz zusammen. Inzwischen ist das ja zur Gewohnheit geworden. Wir sind 124 weibliche Anwältinnen – das ist ja schon mal ne Hausnummer. Wenn wir vor Corona ein Meeting geplant hätten, wären wir nie auf die Idee gekommen, das online zu machen. Wir hätten das in einem Hotel mit Übernachtung geplant und ganz sicher hätte es kritische Stimmen gegeben, dass die Frauen eine wilde Party oder was auch immer ohne die Männer feiern. Ganz einfach aus der Angst heraus, nicht dabei zu sein. Heute ist das Motto: Hauptsache man macht was! Auch die männlichen Kollegen finden es gut, dass wir uns treffen. Ich habe gerade erst im Handelsblatt gelesen, dass die Frauennetzwerke unheimlich aufblühen. Ich denke, das hat damit zu tun, dass die Diskussionen wegfallen. Mit einer Videokonferenz machen wir einfach. Keiner fragt: „Wo gehen die denn hin? Was machen die ohne uns?“ Wie ist die Resonanz unter den Frauen? Auf einmal habe ich erfahren, dass jüngere Frauen in der Kanzlei bereits etwas auf die Beine gestellt hatten. So kommen wir zusammen, und es ist toll. Die größte Resonanz erlebe ich bei denen, die schon einen Karriereschritt hinter sich haben. Sie sind zwischen 34 und 38, überlegen wann sie den nächsten Schritt planen und gleichen das mit ihrem Privatleben ab. Das finde ich gut, dass sich da etwas bewegt. Was muss sich noch bewegen? Seit einem halben Jahr sehe ich Strukturen, die sich nicht geändert haben. Es ist wichtig, dass den Frauen klar wird, dass sie nicht alleine sind mit der Karriereplanung. Gleichzeitig müssen sich die Strukturen ändern: Wer gemischte Teams will, muss Frauen UND Männern Teilzeit ermöglichen, von dem Modell des Vollzeit-Juristen abrücken und akzeptieren, dass es auch andere Lebensentwürfe gibt.
Interviewt von:
Anke Walenbergh und Sabine Rossi, WDR |
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HEIDI KELTER Bereichsleiterin Marktfolge Services I Sparkasse KölnBonn |
Interview | |
HEIDI KELTERBereichsleiterin Marktfolge Services I Sparkasse KölnBonn
Wenn du die Chance hättest zurückzugehen und eine Sache in deinem beruflichen Werdegang zu verändern, was wäre dies? Ich würde gar nicht viel verändern. Kurz zu meinem Werdegang: Nach meinem Schulabschluss habe ich eine Ausbildung als Bankkauffrau gemacht und im Anschluss daran Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln studiert. Während des Studiums habe ich ein Auslandssemester in Bergen (Norwegen) und ein Praktikum gemacht. Rückblickend würde ich mich für weitere Praktika entscheiden, um verschiedene Unternehmen kennenzulernen. Und ich würde ein zweites Auslandssemester außerhalb von Europa machen, etwa in Südamerika oder Asien, um andere Kulturen kennenzulernen. Das Motto unseres diesjährigen Mentorings ist „MUT zum Aufstieg“. Was sind deine Top 3-Tipps, damit junge Frauen den Mut für den nächsten Karriereschritt finden? 📌Tipp Nr. 1: Bleibt euch selbst treu und überlegt genau, was Ihr möchtet. Lasst Euch nicht in bestimmte Pfade drängen. Das bezieht sich sowohl auf das Thema Familie, als auch die Karriereplanung. Und dann bleibt bei Eurer Entscheidung und setzt sie um. Was war die beste Entscheidung deines Lebens? Die beste Entscheidung, die mein Ehemann und ich gemeinsam getroffen haben, war es natürlich eine Familie zu gründen. Wir haben zwei Kinder, die jetzt 10 und 14 Jahre alt sind. Bereits bei unserem ersten Kind war ich vollzeitnah als Teamleiterin tätig. Bei der Entscheidung für das zweite Kind haben wir gemeinsam lange darüber gesprochen, ob und wie das gut mit unseren Jobs – zwischenzeitlich bin ich von der Team- zur Abteilungsleitung gewechselt – funktionieren kann. Aber ja, es war tatsächlich unsere beste Entscheidung, und der Job als Abteilungsleiterin und sogar als Bereichsleiterin ist mit zwei Kindern machbar.
Interviewt von:
Julia Gärtner, Delvag I Franziska Kreuzer, Kreissparkasse Köln |
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Petra Loubek Leiterin Innendienste Regional I Ströer SE & Co. KGaA |
Interview | |
Petra LoubekLeiterin Innendienste Regional
Wer oder was hat Ihren bisherigen Lebens/Berufsweg geprägt? Mein Lebenslauf ist vermutlich im Vergleich zu vielen anderen Führungskräften nicht immer perfekt gelaufen, aber genau diese Stolpersteine bzw. Niederlagen in der Vergangenheit haben dazu geführt, dass mein Selbstvertrauen und meine Selbstsicherheit, doch das Richtige zu tun, mich unglaublich stark gemacht haben. Ich bin sehr neugierig auf alles Neue. Zudem gehe ich sehr bewusst mit den Menschen in meiner Umwelt um und beobachte, wie sie handeln und agieren. Bei Menschen, die mich in irgendeiner Art und Weise beeindrucken oder inspirieren, frage ich mich, was genau mich gerade anspricht. Wenn jemand z.B. souverän agiert, möchte ich das übernehmen und für mich und auf meine Weise umsetzen. Wenn ich etwas nicht gut finde, überlege ich, wie ich etwas besser machen könnte. Hierbei vertraue ich auch auf mein Bauchgefühl. Welche Karrieretipps können Sie anderen Frauen geben? Es ist wichtig, sich immer wieder selbst zu reflektieren um seine eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren. Daran muss man täglich arbeiten. Ich möchte auf Augenhöhe wahrgenommen werden und um das zu erreichen muss jede Frau auch das Selbstvertrauen in das eigene Handeln haben. Frauen sollten sich nicht in irgendwelche Ecken und Nischen drängen lassen und auch immer wieder mutig sein, mitunter ihrem Bauchgefühl zu vertrauen. Frauen dürfen auch anpassungsfähig sein, sollten sich jedoch dabei nicht selbst verlieren. Keine Angst vor Veränderungen – hier sollte man stattdessen alles Neue als spannende Aufgabe wahrnehmen, an der man wachsen kann. Wichtig ist auch ein Netzwerk unabhängig von Hierarchie aufzubauen und man darf keine „Ellenbogen“kultur fördern. Wie wichtig ist Selbstmarketing, was sollte beachtet werden? Selbstmarketing ist das Non plus Ultra im Geschäftsleben!
Interviewt von:
Nathalie Nies, Stadt Köln |
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Nelly Kostadinova Gründerin und Inhaberin LINGUA WORLD |
Interview | |
Nelly KostadinovaGründerin und Inhaberin LINGUA WORLD
Frau Kostadinova, Sie haben 1997 Ihr Übersetzungsbüro Lingua-World gegründet und sind eine international erfolgreiche Unternehmerin. Zuvor waren Sie bereits als freie Journalistin und Dolmetscherin tätig. Den Schritt in die Selbständigkeit wagen bis heute nur wenige Frauen. Was bewog Sie damals dazu und wer waren Ihre Vorbilder? Selbständig wird man, weil man nicht anders kann. Ich konnte mir nicht vorstellen, unter der Leitung eines anderen zu arbeiten. Ich trage tief in mir eine enorme Energie und Leidenschaft, verspüre den Drang zu gestalten und dabei ständig neue Wege zu beschreiten. Man muss entschlossen sein und wie im Leistungssport immer wieder an seine Grenzen gehen, man muss wieder aufstehen und weitermachen können, wenn man einmal stolpert. Mein Leben war immer mit meiner Firma verbunden. Ich liebe das, was ich tue. Zudem hatte ich stets das große Bedürfnis, Arbeitgeberin zu sein, meine eigene Unternehmenskultur zu gestalten, Menschen zu führen und Verantwortung für meine Mitarbeiter und ihre Familien zu übernehmen. Unternehmertum bedeutet, mit Herz und Verstand dabei zu sein. Dies gilt insbesondere in Krisenzeiten, wie sie die Pandemie gerade verursacht. Mut ist eine der wichtigsten Tugenden für Sie. Was bedeutet Ihnen Mut und warum sollten wir alle mutig(er) sein? Mut habe ich in mir entdeckt, ohne zu wissen, dass ich mutig bin. Ich wurde oft erfolgreich genannt und konnte das gar nicht so richtig glauben. Doch wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke, verstehe ich: Alles, was ich tat, tue und noch tun werde, ist sehr mutig. In der aktuellen Situation fragen sich viele Frauen, wie man aus dem Home Office heraus überhaupt sichtbar wird und netzwerken kann. Haben Sie Empfehlungen, wie das trotz digitalem Abstand gelingt? Für große Karrieren ist Sichtbarkeit unerlässlich. Doch sich sichtbar zu machen, das braucht Mut. Man muss sich trauen, vor einem Publikum oder einem Bildschirm zu stehen und zu sprechen. Auf mich wirken Sie so, als könnte Sie nichts und niemand umhauen. Viele Frauen haben dann aber doch Angst vor Kritik. Gerade die Frauen, die mutig vorangehen, müssen noch immer viel einstecken können. Im Zweifel haue ich zurück, Boxen gehört nicht ohne Grund zu meinem Fitnessprogramm! Doch im Ernst: Ich kenne das auch. Ich habe aber längst gelernt, wie ich damit umgehen und wie ich mich verhalten kann. Man sagt: „Auf der Spitze ist es einsam.“ Für Karrierefrauen wird die Luft tatsächlich dünner, je höher sie auf der Karriereleiter aufsteigen. Und sie werden bei ihrem Aufstieg von Männern immer noch schärfer beobachtet und auch schärfer kritisiert. Sehen Sie sich als Macherin? Und was zeichnet Sie als solche aus? Ich fühle mich als Macherin. Ich brenne für alles, was ich im Kopf und im Herzen trage. Ich zergrübele das nicht. Meine Leidenschaft und meine Entschlossenheit sind so groß, dass ich keine Angst habe, eine neue Idee auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Ich bin sehr lösungsorientiert. Und das ist es, was alle Machern in sich haben: Wir können Entscheidungen treffen. Unser Erfolg kommt, wenn wir alle Schritte zum angepeilten Ziel gehen und uns dabei immer weiterentwickeln. Ich lebe mein Motto: „Don‘t be a talker – be a Doer“.
Interviewt von:
Heike Mück, DuMont I Randi Baum, REWE |
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Sophia Schwind Bereichsleiterin Private Banking und Privatkunden Sparkasse KölnBonn |
Interview | |
Sophia Schwind Bereichsleiterin Private Banking und Privatkunden
Welche persönlichen Eigenschaften mussten Sie im Laufe der Zeit für Ihre Karriere ablegen, und was ist Ihr Erfolgsrezept? Mein Erfolgsrezept war, dass ich nicht Andere über meinen Werdegang entscheiden ließ, sondern mir immer spannende Geschäftsbereiche als Motivation und nächstes Ziel ausgesucht habe. Und damit ich diese neuen Aufgaben auch erhielt, habe ich es bei meinen Vorgesetzten proaktiv angesprochen und eingefordert. Welche Schattenseiten Ihres Erfolges mussten Sie bis heute erfahren? Als Leiter ist man nicht mehr Teammitglied oder Teil der Gruppe. Die neue Rolle muss einem bewusst sein und nach innen und außen mit gelebt werden. Trifft die Geschäftsführung eine Entscheidung, muss diese dem Team vermittelt werden. Schmerzlich wird einem bewusst, dass man nicht mehr „everybody‘s darling“ ist. Hier hilft ein gutes Selbstvertrauen auf die eigenen Fähigkeiten. Würden Sie sagen, dass Ihre Entscheidungen immer richtig waren, oder was würden Sie rückblickend anders machen? Meine beruflichen Entscheidungen waren wohl zum größten Teil richtig, sonst stünde ich nicht da, wo ich heute bin. Rückblickend wünschte ich mir, einige Entscheidungen früher getroffen zu haben. Ich habe mich zu lange zu wohl gefühlt. Um nach ganz oben zu kommen, muss man sich aus seiner Komfortzone bewegen und nicht zu früh zufrieden sein. Das bedeutet auch, sich für neue, unbekannte Aufgaben zu entscheiden. Auch wenn dies die Veränderung des gewohnten Umfelds und ggf. einen Umzug bedeutet. Bleibt aktiv auf der Suche!
Interviewt von:
Heike Pendro, STRÖER I Vanessa Starck, S-Immobilienpartner |
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Dr. Viola Fuchs Leiterin Apotheke I Kliniken der Stadt Köln |
Interview | |
Dr. Viola FuchsLeiterin Apotheke
In welcher Situation mussten Sie sich gegen Männer mit vergleichbarer Qualifikation behaupten? Bitte beziehen sie sich in ihrer Antwort auf die Erfahrung mit Gender-Klischees, inwieweit sie für Sie eine Rolle gespielt haben und beschreiben Sie, wie sie sich in diesen Situationen gefühlt haben?! Das ist ganz einfach zu beantworten: Noch nie! „Der Weg ist das Ziel“, oder hatten Sie ihr Ziel klar definiert? Bitte gehen Sie auf Höhen und Tiefen ein, die Ihre Entscheidungen beeinflusst haben und benennen Sie, was Sie heute ggf. anders machen würden. Ich bin ein Jahrgang 64 und habe 1983 Abitur gemacht. In der Zeit war man noch sehr fremdbestimmt von den Eltern. Das erhoffte Lehramtsstudium war nicht erwünscht, stattdessen habe ich eine Banklehre gemacht. Über meinen damaligen Freund kam ich dann auf Pharmazie. Ich habe mich durch dieses Studium gebissen, meine Approbation bekommen und war dann Apothekerin. Ich hatte nebenbei schon sehr lange und auch während des Studiums im Krankenhaus Holweide gearbeitet. Im September 1991 habe ich dann bei den Kliniken der Stadt Köln als Apothekerin angefangen und bin seitdem hier. Ich habe im Laufe der Jahrzehnte in fast allen Bereichen der Apotheke gearbeitet. Sie sind eine erfolgreiche Frau, die das Leben mit Kind und erfolgreichem Mann unter einen Hut bekommt, welche Eigenschaften mussten Sie dafür mitbringen oder erlernen und welche Emotion löst diese Aussage bei Ihnen aus? Mein Mann hat den beruflichen Erfolg immer für die Familie hintangestellt. Er hält mir auch heute den Rücken frei für die Berufsausübung in der Führungsaufgabe. Für mich war maximal wichtig, dass unsere Kinder mit einem Elternteil zu Hause aufwachsen. Und wenn mein Mann nicht diese Verantwortung mit übernommen hätte, wäre ich wohl erst jetzt, wo unser Jüngster 18 Jahre alt wird, wieder in die Vollzeit übergegangen und hätte keine Leitungsposition übernommen. Ich wünsche allen Frauen, die eine Karriere anstreben, „moderne“ kompromissbereite Partner (w/m/d)!
Interviewt von:
Heike Pendro, STRÖER I Lydia Euchner, Kliniken der Stadt Köln |
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MANUELA MARQUES Bereichsleiterin „Customer Solutions“ DEG, Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH |
Interview | |
MANUELA MARQUESBereichsleiterin „Customer Solutions“ DEG, Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Frau Marques, Sie leiten den Bereich „Customer Solutions“, ein Bereich, der sich durch Kreativität und Vielfalt kennzeichnet. Inwiefern entspricht das Ihrem Werdegang, und welche Eigenschaften zeichnen Sie aus, um Veränderungsprozesse und Themenvielfalt zu managen? Für die Leitung des DEG-Bereichs „Customer Solutions“ fiel die Wahl der Geschäftsführung 2015 auf mich, nachdem ich zuvor das Middle Office und nunmehr die neue Abteilung Syndizierung & Wissensmanagement im neu geschaffenen Bereich aufbauen sollte. Neben einer breiten fachlichen Ausrichtung strahle ich in Veränderungsprozessen offenbar die nötige Ruhe aus und halte eine gute Balance zwischen den unterschiedlichsten Themen. Als Bereichsleiterin „Customer Solutions“ ist mein Interesse vor allem darauf gerichtet, was im operativen Geschäft gebraucht wird, was das eigentliche Ziel einer (aufzubauenden) Abteilung ist, wo etwaige Probleme liegen und wie wir gemeinsam zu pragmatischen Lösungen kommen. Darüber hinaus kann ich in der Führung sehr gut „Leine lassen“, um Mitarbeitern Raum für Kreativität zu geben. Bei den fünf recht unterschiedlichen Abteilungen meines Bereichs ist es darüber hinaus kaum möglich, in alle Themen sehr detailliert einzusteigen. Vielmehr sehe ich meine Rolle darin, bei Veränderungsprozessen alle Stakeholder mit ins Boot zu nehmen und etwaige Bedenken frühzeitig zu erkennen und zu adressieren. Hierbei geht es mir darum herauszufinden, wo die Gründe für die Vorbehalte liegen, und gemeinsam alternative Lösungen zu entwickeln. All diese Facetten machen meinen Job unglaublich interessant. Sie managen neben Ihrem Full-time Job noch eine Familie, sind Mentorin und in diversen Netzwerken aktiv. Wir erleben Sie als immer fröhlich und voll positiver Energie. Was gibt Ihnen für all diese Aktivitäten die Energie und wie bekommen Sie alles so locker unter einen Hut? Meine Mutter war immer berufstätig, und auch ich wollte beides: einen interessanten Beruf und eine Familie. Vorbilder habe ich auch während meiner Zeit als Au-pair in Paris gefunden, wo es Normalität war, dass beide Elternteile berufstätig und viel unterwegs waren, und daneben das Familienleben mit kleinen Kindern gemeistert haben. Bei der Umsetzung dieses Lebenskonzeptes hat mich mein Mann sehr unterstützt, indem er als Freelancer die Familie an die erste Stelle setzen konnte und mir damit – insbesondere als die Kinder noch klein waren – den „Rücken freihielt“. Das war für mich ein unglaublicher Luxus, auch wenn ich lernen musste zuzulassen, dass der Vater in bestimmten Lebenslagen für die Kinder wichtiger war als die Mutter. Viel meiner Kraft rührt sicherlich daher, dass ich nach Hause komme und dort eine völlig andere Welt als im Büro vorfinde. Meine Kinder erden mich und stehen nach einem Arbeitstag mit ihren Themen ganz im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Darüber hinaus macht mir mein Beruf unglaublich viel Freude, und ich bin dankbar, dass meine Stärken erkannt wurden und ich mich beruflich weiterentwickeln konnte. Für mich ist eine gute Balance zwischen Beruf und Familie das A und O. Was raten Sie Frauen, die Karriere und Familie vereinbaren wollen und trotzdem sie selbst bleiben wollen? Hinsichtlich Vereinbarkeit von Familie und Karriere würde ich jeder jungen Frau raten, sich den passenden Mann dafür auszusuchen – sofern man die Partnerwahl überhaupt steuern kann. Der Mann muss ja nicht auf seine Karriere verzichten, sollte aber auch seiner Frau eine Karriere zugestehen. Das ist wirklich sehr wichtig. Eine zweite wichtige Voraussetzung ist der Spaß am Job. Nur dann ist FRAU in der Lage, Engagement zu zeigen und die Bereitschaft auszustrahlen, Verantwortung übernehmen zu wollen. Darüber hinaus sollten Frauen ihre Talente nicht verstecken und zu ihren Erfolgen stehen. In dieser Hinsicht sind Frauen häufig zu bescheiden und vermitteln den Eindruck, dass der Erfolg doch eine selbstverständliche Leistung war. Und – last but not least – halte ich es für wichtig, einen guten Ausgleich zu finden, etwas, bei dem FRAU ihre Batterien aufladen kann. Das kann Sport sein oder – wie in meinem Fall – die Gestaltung und Arbeit im Garten.
Interviewt von:
Christina Gabener, DEG |
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EVA-MARIA MICHEL ehem. Stellvertretende Intendantin und Justiziarin I WDR |
Interview | |
EVA-MARIA MICHELehem. Stellvertretende Intendantin und Justiziarin WDR
Seit Oktober 1997 sind Sie Justiziarin im WDR. War das immer schon Ihr Karriereziel? Nein, ich habe Jura studiert, weil ich Richterin werden wollte. Ich hatte vor zu promovieren und durch das Thema der Arbeit bin ich zum Süddeutschen Rundfunk gekommen als Referentin der damaligen Justiziarin. Bei ihr habe ich gesehen, dass es möglich ist, eine Führungsaufgabe als Frau mit Familie gut und erfolgreich zu machen. Das hat mich sehr beeindruckt. War sie Ihre Mentorin? Genau, das war für mich der große Glücksfall. Sie hat mir das Vertrauen gegeben, dass ich die Aufgaben, die sie mir übertragen hat, erfüllen kann. Sie hat an mich geglaubt und mir die Möglichkeit gegeben, meinen eigenen Stil zu entwickeln. Ich bemühe mich sehr, in meinem Team den Frauen auch diese Unterstützung zu geben. Eine Beobachtung ist, dass Frauen vielfach inhaltlich qualitativ besser sind, aber Männer sich oftmals besser verkaufen. Woran liegt es, dass wir Frauen dieses Selfmarketing nicht gut können? Ich selbst dachte auch immer, dass, wenn man eine Sache gut gemacht hat, darüber reden und Marketing gar nicht notwendig sind. Das ist falsch, heute sage ich: „Macht nicht nur gute Arbeit, sondern steht auf und redet darüber. Und wenn andere ihre tollen Leistungen loben, dann tönt bitte noch einen Ton lauter.“ Jetzt ist die Geschäftsleitung paritätisch besetzt, und über 35% der Führungskräfte im WDR sind weiblich. Gibt es im WDR speziell für Frauen Führungsseminare? Es gibt ein internes Mentoringprogramm. In den technischen Bereichen gibt’s besondere Anstrengungen, weibliche Führungskräfte zu entwickeln und wir erhoffen uns auch, aus dem Bündnis neue Ideen und Anregungen zu bekommen. Alle Unternehmen haben festgestellt, dass Frauen eine Bereicherung sind. Sie haben in der Regel eine bessere soziale Kompetenz. Die meisten Frauen sind belastbarer und trotzdem ausgeglichener. Ihr Arbeitstag ist sicher nicht nach acht Stunden zu Ende. Können Sie noch abschalten? Ja, aber das habe ich mir hart erarbeiten müssen. Ich habe festgestellt, wenn ich dies nicht schaffe, dass das Leben dann nur noch aus Arbeit besteht, Freundschaften und Interessen auf der Strecke bleiben. Das darf nicht sein. Ich mache regelmäßig Sport, um Stress abzubauen. Und ich beginne den Tag mit Klavierspielen. Dadurch habe ich eine Zufriedenheit erreicht, die man nicht durch den beruflichen Erfolg bekommt. Ist das Ihr Erfolgsrezept? Spaß und Zufriedenheit bei der Arbeit? Ja, ich nehme meinen Beruf sehr ernst und er macht mir Spaß! Dazu gehört auch, dass ich in einem Direktorium bin, in dem ich gut angenommen bin und mich gut aufgehoben fühle. Ich kann mich einbringen und es sind Menschen, mit denen ich gerne arbeite. Und: hier im Justiziariat habe ich ein ganz tolles Team, auf das ich mich jeden Tag freue!
Interviewt von:
Anne Buchholz, WDR |
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BETTINA MÖTTING Leiterin Hauptamt I Stadt Düsseldorf |
Interview | |
BETTINA MÖTTINGLeiterin Hauptamt I Stadt Düsseldorf
Frau Mötting, wie wurden Sie zu der, die Sie heute sind? Mir war ein ehrliches, offenes Feedback immer sehr wichtig. Außerdem stelle ich mich stets Herausforderungen, auch wenn es oftmals eine harte Schule ist. Auch beobachte ich gerne Menschen und schaue mir einiges ab. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Diese Fähigkeit macht auch heute noch einiges leichter. Wenn ich so auf mein Berufsleben schaue, habe ich die stärksten Entwicklungen durch Feedback und auch das Lernen aus Fehlern gemacht. Fehler passieren jedem und oft absolut unabsichtlich. Das Lernen daraus hat mich wirklich unheimlich geprägt. Welche Ihrer Entscheidung hat Ihre berufliche Karriere am meisten beeinflusst? Mit Mitte zwanzig bewarb ich mich für einen Lehrgang bei der Stadt Köln für potentielle Führungskräfte und wurde als eine der Jüngsten angenommen. Dieser einjährige Lehrgang war schon eine Wende in meinem Berufsleben. Dort bekam ich viel Feedback, Führungskräfteschulungen, den Blick über den Tellerrand und vor allem baute sich ein Netzwerk auf, welches heute noch funktioniert. Ich wurde sichtbar! Ein zweiter wichtiger Schritt war kurz nach der Geburt meines Sohnes sicherlich auch die Übernahme einer verantwortungsvollen Führungstätigkeit in Teilzeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde zur Herausforderung, aber es nahm alles einen guten Weg, und ich würde es jederzeit wieder so machen. Müssen Frauen sich wie Männer benehmen, um erfolgreich zu sein Nein, bitte nicht! Es ist anstrengender es nicht zu tun. Familie und Beruf passen bei Ihnen unter einen Hut, weil…? Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in erster Linie eine Organisationsfrage. Ich habe auch immer versucht, daraus kein Problem zu machen, sondern es immer selbstverständlich in den Alltag mit einfließen lassen. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber finde ich allerdings auch die Bedingungen vor, die mir all dies ermöglichen. Und natürlich habe ich zum Glück ein tolles Kind, das das alles gut mitmacht. Was würden Sie aus heutiger Sicht Ihrem 18-jährigen Ich sagen wollen? „Blamiere dich täglich!“ Übersetzt heißt das: Sei entschlossen, probiere dich aus, riskiere auch mal Fehler zu machen, sei weltoffen. Das bringt dich voran. Ich hatte damals eine typische Mädchenerziehung. Es war schwer mich zu emanzipieren und meinen eigenen Weg zu finden. Deshalb hätte ich mir schon früher mehr eigene Courage für meinen Lebensweg gewünscht und mir etwas mehr Zeit für meine persönliche Entwicklung und Ausbildung nehmen sollen z.B. durch Auslandsaufenthalte.
Interviewt von:
Sabine Arimond und Heike Verbeeten, Jobcenter Köln |
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BIRGIT OSSENDORF-WILL Director HR Ströer Group |
Interview | |
BIRGIT OSSENDORF-WILLDirector HR Ströer Group
Du bist Mitglied des ExCom, der höchsten Entscheider-Ebene bei Ströer. Auf was führst Du zurück, dass Du diese Position erreicht hast und erfolgreich Dinge bewegen kannst? Ehrlicherweise hatte ich keine Vorstellung davon, wie meine Karriere mal aussehen kann. Aber von Anfang an gab es Dinge, die für mich wichtig waren und heute noch immer wichtig sind: neugierig sein, Dinge von allen Seiten zu betrachten und mir bei Aufgaben (auch wenn sie mal nicht so spannend sind) zu überlegen, warum, wieso, weshalb und was geht besser. Wissbegierig sein, mit Themen überzeugen und Ergebnisse liefern. Mit Menschen zu arbeiten. Ich stehe für kreative – manchmal verrückte – Ideen, neue Impulse und deren Umsetzung. Verlässlichkeit und Verbindlichkeit sind für mich sehr relevant. Zutrauen und Vertrauen ist ein wichtiger Faktor, auch mehr machen zu dürfen und mehr Verantwortung zu meistern. Es gibt immer ein „Mächtespiel“. Die Kunst ist es, dies als Spiel zu begreifen und mit Können, Humor, Witz und Souveränität aufzunehmen. Zickenterror oder besserwisserische Attitüden führen genauso wenig zu Ergebnissen wie Machogehabe. Welche Tipps hast Du, sich in einer männerdominierten Entscheider-Ebene durchzusetzen? Inwieweit musstest Du dazu Dein Verhalten oder Auftreten auf dem Weg Deiner Karriere verändern? Es gibt einen guten Tipp: Sei Du selbst. Ich finde, wir Frauen sind Frauen und sollen auch Frau bleiben. Die Geschlechter auf der Welt teilen sich ca. 50/50 auf. Wenn wir Kunden haben, dann wird die Verteilung wahrscheinlich ähnlich sein. Glauben wir wirklich, dass eine Gruppe von Männern oder eine Gruppe von Frauen gute Entscheidungen treffen, was diese Kunden benötigen? Ich sehe generell einen Vorteil darin in Teams eine größtmögliche Vielfalt zu gewährleisten. Es gibt einen tollen Spruch den man dem österreichischen Philosophen Paul Watzlawick nachsagt: „Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast. Wenn Du etwas Anderes haben willst, musst Du etwas Anderes tun.“ Dieses Andere kommt in diversen Teams viel schneller ans Tageslicht als in konformen Teams. Weitere Tipps wären: Habt eine Meinung und vertretet diese. Vertretet auch die Leistung, die Ihr erbringt. Achtet darauf, dass Eure Themen klar, strukturiert und eindeutig formuliert sind. Habt eine Meinung und vermeidet Phrasen wie z.B. „Vielleicht könnten wir ja…“, „Es fühlt sich nicht gut an…“ Bleibt in Eurer Tonhöhe und werdet nicht schrill. Seid nicht launig. Ergreift Eure Chancen. Aber bitte bleibt Frau, und seid einfach gut! Was sind die 3 wichtigsten Eigenschaften, Entscheidungen oder Momente, die Dich erfolgreich gemacht haben? Die erste wahrscheinlich: Jeden Tag daran denken, wie ich etwas verbessern kann, und es auch dann tun. Frei nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“. Aber insbesondere mit Menschen arbeiten. Das treibt mich an und macht mir Spaß. Es freut und motiviert mich, wenn Teams funktionieren und ich bei der Optimierung der Ergebnisse mithelfen kann und durch neue Impulse etwas bewegen kann. Wie hast Du es geschafft Familie, Partnerschaft & Privatleben mit dem Karriereweg zu vereinbaren? Welche Tipps hast Du, um eine Balance zu schaffen und dennoch die Karriere weiter zu verfolgen? Ich arbeite sehr gerne und häufig auch sehr viel. Doch es funktioniert nur deswegen gut, da mein Mann ein echter emanzipierter Partner ist und wir Aufgaben selbstverständlich aufteilen. Dabei haben wir auch Aufgaben abgegeben und auch ohne schlechtes Gewissen externe Hilfe in Anspruch genommen, um die wenige private Zeit, die wir hatten, auch für uns und die Familie wertvoll zu nutzen. Es gibt Vorteile dabei: Meine Kinder haben durch externe Betreuung eine große Vielfalt erlebt. Wichtig ist allerdings: Wenn ich da war, war ich für sie da! Es ist auch klar, dass Prioritäten in der Familie – Geburtstage z.B. – echte Prioritäten sind. Wenn meine Kinder oder mein Mann Geburtstag oder einen „großen Tag“ haben, dann bin ich da und nicht woanders.
Interviewt von:
Silke Marlene Backhaus, STRÖER |
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DR. KATRIN VERNAU Verwaltungsdirektorin I WDR |
Interview | |
DR. KATRIN VERNAUVerwaltungsdirektorin I WDR
Hatten Sie schon immer das Ziel vor Augen, Karriere zu machen? Tatsächlich hatte ich nie das abstrakte Ziel, „Karriere zu machen“. Ich wollte immer eine Aufgabe haben, die mich fordert und bei der ich auch etwas bewegen kann. Und ich habe alles mit voller Leidenschaft und großem Engagement gemacht. Dass sich mein bisheriger Lebensweg möglicherweise als „Karriere“ darstellt, ist das Ergebnis, aber nicht das Ziel. Gab es eine Mentorin/einen Mentor, die/der Sie gefördert hat? Es gab und gibt immer wieder Menschen, die mir etwas zugetraut haben. So haben sich für mich Chancen ergeben, die ich ergriffen habe und an denen ich gewachsen bin. Diese Menschen haben einen Blick für die Entwicklungspotenziale in ihrem Umfeld und Freude daran, diese zu fördern. Es heißt, Männer verkaufen sich generell besser. Warum ist Selfmarketing für uns Frauen so schwierig? Ich glaube, Männer lernen tendenziell im Zuge ihrer Sozialisation eher, sich im Wettbewerb zu behaupten. Sie erkennen früher, dass es nicht nur darauf ankommt, brav gute Sacharbeit zu leisten, sondern damit auch wahrgenommen zu werden. Und dass es auch nicht hilft zu wissen, dass man selbst vielleicht die schlauste, fleißigste Person im Raum ist, sondern dass es auch auf Networking und Zusammenarbeit mit anderen ankommt. Frauen erfahren tendenziell, dass von ihnen erwartet wird, dass sie zum sozialen Zusammenhalt einer Gruppe beitragen, sich selbst darin einpassen, die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen. Damit gibt es schon sehr unterschiedliche Erfahrungshintergründe, wenn wir die Extrempunkte betrachten. Aber wir sind ja unser ganzes Leben lang lernfähig und können immer unser Verhaltensspektrum erweitern.
Interviewt von:
Anne Buchholz, WDR |
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PETRA KOTTE Bereichsleiterin Finanzinstitute und Deutsche Wirtschaft I DEG |
Interview | |
PETRA KOTTEBereichsleiterin Finanzinstitute und Deutsche Wirtschaft I DEG
Was sind Unterschiede oder Gemeinsamkeiten, aus Ihrer Sicht, zwischen einer „Doppelspitze“ und einem „Führungstandem“? Beide Begriffe werden häufig synonym verwendet, gerade wenn es um den Paritätsgedanken geht. In der DEG hatten wir früher auch schon Doppelspitzen, da ging es aber nicht um paritätische Besetzung. Es haben zwei Vollzeit-Abteilungsleiter:innen eine große Abteilung gemeinsam geleitet, die aber auch hätte aufgeteilt werden können. Für mich ist ein Führungstandem im engeren Sinne, wenn sich zwei Teilzeit-Führungskräfte eine Stelle teilen und gemeinsam die Verantwortung für eine Abteilung übernehmen. Und hier zeigt sich ein Unterschied: Ein Führungstandem ermöglicht es Frauen und Männern, Beruf und Führung besser unter einen Hut zu bringen. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, denn in beiden Modellen braucht es eine sehr enge Abstimmung und eine einheitliche und transparente Kommunikation. Sie haben als erste Führungskraft in der DEG ein Führungstandem in Ihrem Bereich etabliert. Welche Hoffnungen und welche Befürchtungen hatten Sie, als Sie zum damaligen Zeitpunkt über diese Option nachdachten? Ich habe mich damals sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, hatte dabei aber den Vorteil, dass ich eine der beiden Führungskräfte vorher schon sehr gut kannte. Wichtig für den Erfolg der Tandemkonstellation war für mich eine klare Aufteilung der Verantwortung und Abgrenzung der Einflussbereiche. Das persönliche Auskommen der beiden Tandempartner ist entscheidend für ein Gelingen. Gibt es etwas, das Sie dann in der Praxis überrascht hat, womit Sie vorher nicht gerechnet hatten? Ich hatte keine festen Erwartungen oder Vorstellungen: Ich war sehr offen und auch neugierig, ob und wie es funktionieren würde. Ich hätte mir aber tatsächlich nicht vorgestellt, dass eine Tandem-Führung wirklich reibungslos funktionieren kann. Und ich muss sagen, nach außen hin tritt das Führungstandem sehr konsistent und geschlossen auf. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die beiden auch mal Reibungen haben. Das ist normal, dass es auch unterschiedliche Vorstellungen gibt. Aber nach außen treten sie geschlossen auf und das hat mich angenehm überrascht. Abschließend wäre es schön, wenn wir von Ihnen noch ein Zitat dazu bekommen könnten, was eine Frau aus Ihrer Sicht mitbringen muss, um Karriere zu machen. Mein Appell an alle Frauen ist „Traut Euch und traut Euch Führung zu, bleibt dabei aber authentisch und verbiegt Euch nicht.“
Interviewt von:
Aida Jobe, Eurowings I Eva Miriam Fuchs, DEG |
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Dr. Hannelore Vogt Leiterin der Stadtbibliothek Köln |
Interview | |
Dr. Hannelore VogtLeiterin der Stadtbibliothek Köln
Welche Ihrer Fähigkeiten waren für Sie besonders wichtig, um im Beruf Erfolg zu haben? Große Offenheit und die Freude an dem, was ich tue, haben mich immer begleitet und voran gebracht. Besonders zeichnet mich meine schier unendliche Neugier aus, die es mir ermöglicht, Vertrautes aufzugeben und mit Mut Neues auszuprobieren. Das Ziel klar im Blick, gebe ich auch bei zu Schwierigkeiten nicht so schnell auf. Dabei ist es besonders wichtig, Prioritäten zu setzen und gut delegieren zu können. Das Vertrauen in die Mitarbeiter*innen und dass die Mitarbeiter*innen mir vertrauen können, bereitet die Basis für eine erfolgreiche konzeptionelle und inhaltliche Arbeit und ihre strategische Umsetzung. Dass bei den Projekten auch Fehler passieren können und dürfen, ist selbstverständlich. Ein ehrliches Interesse an Menschen zu haben, halte ich besonders wichtig bei einer Führungskraft. Denn damit die Institution nach außen funktioniert, muss es intern stimmen. Welchen Tipp würden Sie einer Frau am Anfang ihrer Karriere mit auf den Weg geben? Jede Frau sollte sich viele Netzwerke aufbauen, beruflich und privat, vor Ort, national und international, sei es durch persönliche Kontakte, das Halten von Vorträgen oder durch Publikationen. Oft scheuen sich Frauen, Ihre Erfolge mitzuteilen. Im Sinne eine positiven Selbstmarketings rate ich zur der Devise „Tue Gutes und rede darüber!“. So gelingt es, die persönliche Vita kontinuierlich zu bereichern und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Man sollte an sich selbst glauben, authentisch sein und die eigene Begeisterung zum Motor werden lassen und andere gleich mit begeistern. Die Erwartungen zu brechen und z.B. unerwartet sehr kompetent zu sein, kann bei der strategischen Umsetzung der eigenen Pläne sehr erfolgreich sein. Welche Hindernisse und Schwierigkeiten mussten (oder müssen) Sie auf Ihrem Karriereweg meistern? Meist waren und sind es strukturelle Hindernisse, wie etwa lange Verwaltungswege, die überwunden werden müssen. Aber ich bin in positivem Sinn dickköpfig. Regeln fordern Kreativität, um neue Wege zu finden. Aber es lassen sich immer kreative Spielräume ausloten, in denen Handeln möglich ist. Erlauben Sie uns noch eine persönliche Frage? – Haben Sie noch ein Privatleben? Auf jeden Fall, ganz bewusst. Mein Privatleben ist mir sehr wichtig. Im Freundeskreis kann ich außerhalb der beruflichen Rollenwahrnehmung Kraft tanken, außerdem gehe ich gerne Joggen. Gibt es ein Motto, das Sie begleitet: „Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen“, Augustinus (354-430)
Interviewt von:
Dr. Manuela Beer und Tanja Krins I Stadt Köln |
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Priv.-Doz. Dr. Kathrin Gerbershagen Ärztliche Direktorin Neurologische Rehabilitationsklinik RehaNova Köln gGmbH |
Interview | |
Priv.-Doz. Dr. Kathrin GerbershagenÄrztliche Direktorin Neurologische Rehabilitationsklinik RehaNova Köln gGmbH
Der Bereich Medizin wird nach wie vor von Männern dominiert. Welche Eigenschaften haben Ihnen geholfen sich in dieser Männerdomäne durchzusetzen? Es ist erfreulich, wie sich der Bereich Medizin wandelt und insgesamt weiblicher wird. Aber je höher Sie auf der Karriereleiter schauen, desto weniger Frauen sind dort repräsentiert. Was mir auf meinem beruflichen Weg bestimmt geholfen hat, waren konkrete Ziele. Ich wusste, dass ich gestalten und entscheiden möchte, und mir war klar, dass dafür bestimmte Karriereschritte erforderlich sind und ich diese auch nehmen möchte. Außerdem habe ich diese konkreten Ziele auch regelmäßig geäußert. So habe ich meinem damaligen Chef früh signalisiert, dass ich die Voraussetzungen zur Oberärztin erfülle und diese Position auch bekleiden möchte, und bin von diesem Ziel auch nicht zurückgewichen, als ich schwanger war. Wie aktiv haben Sie in der Vergangenheit, aber auch aktuell, bewusst eine Karriereplanung verfolgt? Obwohl Veränderungen spürbar sind, ist die Medizin nach wie vor sehr hierarchisch gegliedert. Sie müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um sich für bestimmte Karriereschritte zu positionieren. Diese Voraussetzungen zu erreichen habe ich sorgfältig geplant und umgesetzt, was mir leichtfiel, da diese meinen Interessengebieten entsprachen. Ich weiß, dass ich wahnsinniges Glück hatte, mir aussuchen zu dürfen, was ich beruflich machen wollte. Ich bin dafür sehr dankbar und war daher auch immer bereit, viel zu geben und meine Karriereplanung zu verfolgen. Was würden Sie anderen Frauen raten, die wegen der Vereinbarkeit von Familie & Beruf zögern Karriere zu machen? Am wichtigsten ist, dass man an seinen Zielen festhält und auch in schwierigen Zeiten an diese glaubt. Frauen haben einen hohen Anspruch an sich, der sie zögern lässt, und sie schätzen sich meines Erachtens meist schlechter ein als sie sind und trauen sich weniger zu. „Einfach mal machen“, wäre hier mein Rat. Ich würde empfehlen, sich voll auf die Karriere einzulassen und den Willen zur Karriere zu zeigen. Man sollte sich nicht von einer in der Zukunft liegenden Familienplanung schon im Vorfeld einschränken lassen. Ergänzend zu allem ist es absolut empfehlenswert, Kontakte zu pflegen, sich zu vernetzen, Stichwort Frauennetzwerk, und sich Vorbilder zu suchen.
Interviewt von:
Melanie Schäfer, Kliniken Köln I Hannah Botz, Jobcenter Köln |
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Rita Markus-Schmitz Regionalvorständin Direktion Rhein-Erft I Kreissparkasse Köln |
Interview | |
Rita Markus-SchmitzRegionalvorständin Direktion Rhein-Erft
Frau Markus-Schmitz, was hat maßgeblich zu Ihrer Karriere beigetragen? Fachkompetenz ist natürlich eine Grundvoraussetzung. Darüber hinaus ist eine theoretische Qualifikation hilfreich. Es geht auch manchmal ohne, aber dann wird es ungleich schwieriger und der Karriereweg dauert ggf. länger. Außerdem ist es unverzichtbar, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Viel Netzwerken hilft hier ungemein. Und mir hat es geholfen, meine Chefs positiv zu überraschen: heben Sie sich vom Mainstream ab. Ich habe oft länger gearbeitet, viel Eigenverantwortung und Engagement gezeigt und mich ins Zeug gelegt. Solches Selbstmarketing fällt auf und man macht damit auf sich aufmerksam. Darüber hinaus finde ich Empathie überaus wichtig. Diese Fähigkeit ist uns Frauen ja oftmals in die Wiege gelegt. Das sollten wir unbedingt nutzen. Um beispielsweise in Meetings zwischen den Zeilen zu lesen; die unausgesprochenen Worte zu hören und darauf zu reagieren. Damit verschaffe ich mir Autorität und man hört mir zu. Und viel für’s Team tun. Einfach mit dem Herzen dabei sein. Zu guter Letzt habe ich mich auf meine Stärken besonnen. Fehlende Skills kann man sich auch prima über Mitarbeiter ins Boot holen. Man muss nicht alles selbst können. Ich arbeite lieber an meinen Stärken und versuche auch meine Mitarbeiter hierzu zu motivieren. Welche Stolpersteine gab es in Ihrer Karriere? Der größte Stolperstein oder eher die größte Herausforderung in meiner Karriere war definitiv das Übereinbringen meiner Führungsposition mit der Geburt meines Sohnes. Als ich vor 13 Jahren – damals war ich Bereichsleiterin – schwanger wurde, fragte mein Chef mich als erstes, was ich denn nun wolle: Kind oder Karriere? Ich wollte aber immer schon beides und konnte nicht akzeptieren, dass ich mich entscheiden sollte. Ich hatte Gott sei Dank tollen Support durch meinen Mann und meine Familie, so dass ich schnell wieder arbeiten gehen konnte. Auch mein Arbeitgeber hat mich sehr gut unterstützt. Heutzutage ist das etwas leichter. Auch viele Männer nehmen mittlerweile anteilig Elternzeit, so dass die Frauen schnell wieder in den Job zurück können. So oder so funktioniert das aber nur, wenn sich alle einig sind und jeder Kompromisse eingeht. Man muss einfach bereit sein auch einmal auf etwas zu verzichten und sich jeden Tag gut organisieren. Was war Ihre glücklichste Entscheidung? Bei all der Freude im Job sind meine Familie und mein Sohn mein größter Erfolg und meine glücklichste Entscheidung war definitiv Mutter zu werden.
Interviewt von:
Nicole Kral, Delvag I Jennifer Heydmann, Diözesan-Caritasverband |
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Andrea Grabowsky Zentralbereichsleiterin I Kreissparkasse Köln |
Interview | |
Andrea GrabowskyZentralbereichsleiterin
Sie sind zur Zeit die einzige Zentralbereichsleiterin bei der Kreissparkasse Köln. Alle anderen Zentralbereiche werden von Männern geführt. Wie fühlt sich das an? Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Schon immer waren weniger Frauen in Führungspositionen und die Frauen, die sozusagen mit mir den Weg gegangen sind, sind über die Jahre immer die gleichen geblieben. In der nächsten Führungsebene sind inzwischen zum Glück einige Frauen hinzugekommen. Natürlich hatte ich manchmal das Gefühl, mehr kämpfen zu müssen. In solchen Situationen ist es besonders hilfreich, einerseits kompetent und andererseits in der Sache auf dem Punkt zu sein. Man muss dann selbstbewusst nach vorne gehen und darf dem Impuls, sich verstecken zu wollen, nicht nachgeben. Dies gilt auch im direkten Dialog. Ich habe die Kollegen offen und in Einzelgesprächen darauf angesprochen, wenn ich die Zusammenarbeit als schwierig empfunden habe. Allein diese Gespräche klären Grenzen und waren oft der erste Schritt zu einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Als Personalchefin haben Sie viel mit Menschen zu tun und Einfluss auf Personalentscheidungen oder Personalförderung. Was geben Sie jungen, engagierten Mitarbeiterinnen mit auf den Weg oder was können Frauen, die noch etwas erreichen wollen, von Ihnen lernen? Ich glaube, man muss sich selber treu bleiben, sonst wird’s schwer. Frauen müssen viel mutiger dazu stehen, was sie sich zutrauen und können, anstatt danach zu schauen, was schwierig ist. Sich zu verbiegen oder zu versuchen, zu sein wie die Männer, macht einen im Zweifel nur schlechter. Es geht nur, wenn es in einem ist und man es wirklich will. Dann kann man es natürlich üben und ausbauen. Tatsächlich muss man den größten Teil des Weges alleine gehen. Ganz wichtig ist dabei, dass das persönliche Umfeld stimmt. Man sollte Menschen um sich haben, die an einen glauben, die einen nach vorne bringen, die sagen „Hör mal, davon kannst du dich jetzt unmöglich ins Bockshorn jagen lassen. Du weißt doch, wer du bist und wofür du stehst und jetzt steh auf und geh‘ weiter!“ Mit jungen Mitarbeiterinnen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft Thema. Ich rate immer dazu, sich über sein persönliches Umfeld bewusst zu werden und mit dem Partner, der im Zweifel dann selber zurückstecken muss, zu sprechen. Sich zum Beispiel ständig zwischen dem Job und den eigenen Kindern entscheiden zu müssen, zerreißt jede Mutter irgendwann. Im Übrigen gibt es auch Beispiele, bei denen eine späte Karriere (also nach den Kindern) sehr erfolgreich war. Auch das ist eine Möglichkeit, denn die Kinder werden irgendwann flügge und so ein Arbeitsleben dauert schließlich rund 45 Jahre. Man hört immer, dass Netzwerken so wichtig ist. Was für eine Bedeutung hat das Netzwerken, was zeichnet das Macherinnen-Netzwerk aus und warum ist das wichtig für Frauen in Führung? Ein Netzwerk ist immer wichtig. Ohne ein Netzwerk werden Sie nie entscheidende Themen voran bringen können. Oft brauchen Sie andere Expertisen. Für jedes Thema ist es eine andere Koalition, die Sie eingehen müssen und die Sie vorwärts bringt. Das macht für mich ein Inhouse-Netzwerk aus. Im Außen ist das Netzwerk ganz entscheidend für das Marketing. Die Menschen finden nicht das Unternehmen toll, für das Sie arbeiten, sondern Sie als Person. Und das macht es Frauen oft leichter. Sie werden eher „umworben“ und weniger als Konkurrenz empfunden. Zum Netzwerken kann das außerordentlich nützlich sein und es ist auch völlig ok, sich das zu Nutze zu machen. Das Macherinnen-Netzwerk ist ein sehr hochwertiges und vielfältiges Netzwerk. Gerade das Thema Frauenförderung ist nicht leicht voranzubringen. Hierzu in einen Austausch zu kommen und zu sehen, was andere Unternehmen für Ideen haben, ist extrem wertvoll. Wie platziere ich mein Unternehmen bei Karriere-Frauen? Was machen international tätige Unternehmen anders? Bei welchen Themen sind diese weiter und was können wir davon lernen? Das alles kann nur den eigenen Horizont erweitern.
Interviewt von:
Stephanie Schönenborn, Kreissparkasse Köln |
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Maria D'Antuono Leiterin Marketing- und Unternehmenskommunikation I Delvag AG |
Interview | |
Maria D'AntuonoLeiterin Marketing- und Unternehmenskommunikation
Du hast über viele Jahre eine steile Karriere im Lufthansa-Konzern hingelegt. Was waren / sind aus deiner Sicht deine Erfolgsfaktoren? Gibt es Entscheidungen, die du rückblickend anders getroffen hättest? Im rechten Moment Chancen erkennen und diese zu nutzen, beschreibt meine „Karriere-Strategie“ wohl am besten. Ich habe mir in der konkreten Situation einfach gesagt „ich mache das“, mich beworben und nicht so viel überlegt, ob meine Qualifikationen dafür ausreichen oder nicht. Vielleicht mag man es aus heutiger Sicht „blauäugig“ nennen, zeigt aber m. E. ein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Freude am Entdecken von Unbekanntem und der Spaß an Herausforderungen. Welche Kompromisse musstest du vielleicht auf privater oder beruflicher Seite machen, um deinen Weg zu gehen? Was würdest du uns mit auf dem Weg geben? Ich hatte das Glück, dass ich recht wenige Kompromisse eingehen musste, da ich aus meinem privaten Umfeld immer sehr viel Rückhalt gehabt habe. Das ist gut, aber man muss sich aber auch zeigen und seine Erfolge und seinen Willen, weiterzukommen, sichtbar machen. Nutzt dazu Euer internes und externes Netzwerk. Sprecht Eure Vorgesetzten an und baut in Social Media Eure eigene Marke auf. Führung ändert sich derzeit im Hinblick auf Corona und die politische Lage. Wo siehst du derzeit die Herausforderungen und welche Skills brauchen deiner Meinung nach die Führungskräfte von morgen? In der Tat hat sich das Führungsverhalten entscheidend geändert. Die Zeiten von streng hierarchischer Führung sind vorbei. Welcher Leitsatz beschreibt dich am besten? „I never loose, I either win or learn”, Nelson Mandela Dieses Zitat beschreibt mein berufliches Leben … Ich habe Rückschläge nie als solche wahrgenommen. Ganz im Gegenteil: Sie waren für mich immer eher Ansporn, weiterzumachen, einen anderen Weg zu versuchen oder aber auch manchmal loszulassen.
Interviewt von:
Franziska Meyer, Zurich I Joana Schröder, STRÖER |
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Birgit Rollesbroich Director Customer Experience Management I Rheinische Post Medien GmbH |
Interview | |
Birgit RollesbroichDirector Customer Experience Management I Rheinische Post Medien GmbH
Welche wertvollen Stärken bzw. Qualitäten bringen Frauen in Führungskreise ein? Ich beobachte, dass Frauen in der Führung dazu tendieren eher Beziehungen auf Augenhöhe zu schaffen. Sie beziehen Mitarbeitende häufiger in Entscheidungen mit ein und können so ihr Team oft besser mitnehmen. Diese große Stärke wird ihnen mitunter aber als Schwäche ausgelegt, da sie in der Außenwahrnehmung eher den Teamerfolg als die eigene Sichtbarkeit in den Vordergrund stellen. Hier muss bei allen Stakeholdern ein Umdenken erfolgen, denn die Gretchenfrage „Müssen Frauen sein wie Männer“ kann man klar mit Nein beantworten. Leider stoßen wir bei dem Thema aktuell aber noch an die Grenzen der bestehenden Strukturen. Je häufiger und intensiver diese Themen aktiv angesprochen werden, desto eher können diese Strukturen aufgebrochen werden. Was hat dich zu einer Führungsposition inspiriert bzw. motiviert? Ich habe schon immer gern Sachen vorangetrieben und verbessert. Allgemein würde ich sagen, ich packe Dinge gerne an und habe auch keine Angst vor Entscheidungen und Verantwortung. Daher war meine bewusste Entscheidung: „Ich will Menschen führen“ – und im Tun hat sich dieser Wunsch als richtig erwiesen. Welche Tipps kannst du Frauen geben, um Mut zum Aufstieg zu machen? Wichtig ist, bei allen Entscheidungen eine gewisse Portion Mut zu haben und sich selbst etwas zuzutrauen, solange man dabei mit sich im Reinen ist. Gerade Frauen neigen dazu sich selbst und ihre Fähigkeiten übermäßig in Frage zu stellen. Man sollte seine Entwicklungsfelder kennen, sich aber auf seine Stärken fokussieren – positive Psychologie kann hier wie ein Katapult wirken.
Interviewt von:
Meral Kanoglu I Jobcenter Köln und Julia Michels I Eurowings |
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